Fünfte internationale Degrowth-Konferenz
Die Degrowth-Bewegung richtet sich gegen unbeschränktes Wachstum auf einem Planeten, dessen Ressourcen begrenzt sind.
Nach Paris 2008, Barcelona 2010, Venedig 2012 und Leipzig 2014, wird diese Konferenz, mit Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit und sozialer Fairness, vom 30. August bis 3. September 2016 an der Corvinus Universität in Budapest ausgetragen. Die Konferenz bringt Degrowth Vordenker_innen unserer Zeit in partizipativer Weise mit Wissenschaftler_innen und weiteren Interessierten aus Ungarn und der Region zusammen. In Budapest wird außerdem die erste Degrowth Woche mit zahlreichen Aktivist_innen, Vorreitern_innen in der praktischen Umsetzung und politischen Entscheidungsträger_innen stattfinden.
Die Degrowth Bewegung erinnert uns daran, dass grenzenloses Wachstum auf einem begrenzten Planeten weder nachhaltig, noch wünschenswert ist. Degrowth dekonstruiert dabei den Mythos, Wachstum sei der Weg aus der Sackgasse, in die sich unsere Gesellschaften gesteuert haben. Die Bewegung versucht die Zusammenhänge zwischen den heutigen Krisen zu verstehen und zu begründen. Darauf aufbauend versucht Degrowth ausgewogene und demokratische Wege zu mehr sozialer Gerechtigkeit, sowie Umweltgerechtigkeit, Wohlstand, Möglichkeiten zu sinngebenden Lebensunterhalten, Emanzipation, Konvivialismus sowie Autonomie zu schaffen.
Die Konferenz ist in erster Linie ein Treffpunkt führender Wissenschaftler_innen aus der ganzen Welt. Dieses Zusammentreffen bietet alle zwei Jahre ein Diskussionsforum für die neuesten Entwicklungen in diesem (noch) jungen interdisziplinären Forschungsgebiet. Die erarbeiteten Fragestellungen der teilnehmenden Wissenschaftler_innen sind an der Schnittstelle von ökologischen Grenzen und dysfunktionaler wirtschaftlicher Infrastruktur zu verorten. Ziel ist es Wege aufzuzeigen, die allen ein würdiges Leben in einer nachhaltigen Gesellschaft ermöglichen. Die wissenschaftliche Gemeinschaft interagiert während der Konferenz mit Vorreiter_innen der Degrowth Bewegung, um mögliche Alternativen zu den derzeitigen sozio-ökonomischen Modellen aufzuzeigen.
Neben Wissenschafter_innen, wird auf der Konferenz auch der breiten Öffentlichkeit Raum zur Gestaltung gegeben. Budapest ist hierbei die Wiege einer neuen Initiative: der Degrowth Woche, eine Plattform für u.a. konkrete Aktionen, Diskussionen und kulturelle Angebote geschaffen in Zusammenarbeit mit lokalen Initiativen und Stakeholdern. Im Frühjahr 2016 sind alle eingeladen den Organisatoren bei der Gestaltung und Durchführung der Degrowth Woche zu helfen.
Degrowth ist in Ungarn nicht komplett neu. Die Konferenz wird das Werk des bekannten ungarischen Denkers Karl Polanyi und Autor von „The Great Transformation“ beleuchten. Durch die Übersetzung von Serge Latouche‘s Buch „Farewell to Growth“ gewann Degrowth in Ungarn 2011 breite Aufmerksamkeit. Seitdem wird Degrowth in Ungarn in öffentlichen und partizipativen Diskussionen, auf Workshops, sowie in Publikationen und Medien viel diskutiert. Degrowth hat außerdem die Entwicklung lokaler Initiativen, wie Cyclonomia oder Cargonomia stark beeinflusst.