LIBANON: 80.000 Kinder durch Explosion in Beirut obdachlos
Schätzungsweise 80.000 Kinder haben nach Angaben von UNICEF durch die verheerende Explosion in Beirut ihr Zuhause verloren und brauchen dringend Hilfe.
UNICEF ist sehr besorgt, dass viele Kinder traumatisiert sind und weiter unter Schock stehen. Zusammen mit zahlreichen Partnern und den Behörden hat UNICEF die Hilfe für Kinder angeschoben und weitet diese aus.
„Die Kinder und Familien im Libanon brauchen jetzt ganz schnell unsere Hilfe“, erklärte UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender. „Die Nachrichten von der Explosion und den verheerenden Folgen für die Kinder und Familien in Beirut machen mich traurig. Vor zwei Jahren habe ich den Libanon und seine Menschen bei einem Besuch mit UNICEF als unfassbar warmherzig und freundlich erlebt. Die Katastrophe trifft heute ein Land, das 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge verkraften muss und dessen Wirtschaft kollabiert ist. Dazu kommt die Covid-19 Pandemie.“
Die Explosionskatastrophe in Beirut hat laut UNICEF massive Auswirkungen für die dort lebenden Kinder:
- Es gibt zahlreiche Berichte, dass Kinder von ihren Angehörigen getrennt wurden, von denen einige weiter vermisst werden;
- Zwölf Gesundheitszentren, in denen Kinder geimpft und schwangere Frauen betreut werden, wurden beschädigt – damit ist die Versorgung für 120.000 Menschen nicht mehr gesichert;
- Ein Kinderkrankenhaus in der Nähe des Hafens mit einer Intensivstation für gefährdete Neugeborene wurde zerstört. Ein Neugeborenes starb;
- Die übrigen Krankenhäuser sind völlig überlastet und haben nicht mehr genug Medikamente und Hilfsgüter;
- 10 Container mit medizinischer Schutzkleidung und Schutzutensilien – auch gegen Covid-19 – wurden zerstört;
- Fünf von sieben UNICEF-Kühlräumen für Impfstoffe wurden zerstört – hierdurch sind lebenswichtige Impfprogramme in Gefahr;
- Viele Schulen im Großraum Beirut berichten Schäden, die Bestandsaufnahme läuft;
- In den vergangenen 48 Stunden wurden 464 neue Covid-19 Infektionen registriert.
Die UNICEF-Teams arbeiten rund um die Uhr, um die notleidenden Familien zu unterstützen:
- UNICEF hat Trinkwasser für die Hilfskräfte im Hafengebiet bereitgestellt;
- UNICEF-Teams untersuchen die Schäden an Lagerhäusern für Hilfsgüter, Schulen, Kühlräumen, Wasserwerken, Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäusern;
- Der größte Teil der im Hafen lagernden Impfstoffe konnte aus einem beschädigten Warenlager geborgen werden;
- Zusammen mit seinen Partnern organisiert UNICEF psychosoziale Hilfe für Kinder.
- UNICEF hilft auch, Kinder, die von ihren Eltern getrennt wurden, wieder mit ihren Angehörigen zusammenzuführen;
- UNICEF mobilisiert Jugendliche, die als Freiwillige die Aufräumarbeiten in verschiedenen Stadtteilen unterstützen;
- Ein „Cash-Transfer-Programm“, in dem obdachlose Familien kleine Geldbeträge erhalten, um über die Runden zu kommen, wird angeschoben.
Allein in den kommenden Wochen benötigt UNICEF für diese Hilfen rund 3,7 Millionen Euro.
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