Neue Recyclingidee: Straßen aus Plastikmüll
Ein niederländisches Unternehmen will aus Plastikmüll aus den Weltmeeren Straßen bauen.
Modulare hohle Platten sollen langlebiger und einfacher zu verlegen sein als vergleichbare Asphaltplatten. Die Stadt Rotterdam hat bereits Interesse bekundet.
22.07.2015 – Plastic Road heißt das Projekt der Firma VolkerWessels, das Kunststoffmüll zu Straßen verarbeiten will. Dabei soll mit den Initiativen Cradle to Cradle und The Ocean Cleanup, eine Gruppe zur Reinigung der Weltmeere von Plastikmüll, zusammengearbeitet werden. Der Plastikabfall soll dabei zu vorgefertigten Platten recycelt werden, die leicht aneinander gelegt werden können. Aufgrund der modularen Bauweise und des geringen Gewichts könnten Straßen in Zukunft innerhalb von Wochen und nicht wie bisher Monaten gebaut werden, schwärmen die Erfinder.
Auch die Qualität soll besser sein als bei bisherigen Asphaltplatten, die Plastikstraßen sind nach Angaben der Niederländer sogar wartungsfrei. Die Straßenstruktur kann Temperaturen von -40 bis +80 Grad Celsius aushalten können. Aufgeplatzte Autobahnen wie in diesem Sommer könnten also der Vergangenheit angehören. Berechnungen hätten ergeben, dass die Lebensdauer gegenüber heutigen Straßenbelegen sich verdreifachen könnte.
Mehrere Millionen Tonnen Ozean-Plastikmüll pro Jahr
Eine weitere Stärke der Plastic Roads ist ihre hohle Struktur, die Platz für Kabel, Kanäle und Rohre bietet, auch für Ampeln oder Technik für die Verkehrsüberwachung. Innovationen wie die Erzeugung von Energie aus dem Straßenverkehr könnten ebenfalls integriert werden. Zudem soll die Plastikoberfläche leiser als herkömmliche Straßenbelage und aufgrund der Verwendung von Plastikmüll nachhaltiger sein. Pro Jahr werden schätzungsweise mehrere Millionen Tonnen Plastikmüll in den Ozeanen entsorgt.
Bislang sind die Plastikstraßen nur ein Konzept. Allerdings hat die Stadt Rotterdam bereits Interesse angemeldet und will nun ein Testgelände zur Verfügung stellen.