SOS Europa: Erst Menschen, dann Grenzen schützen
Weltweit sind fast 60 Millionen Menschen auf der Flucht – so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.
Sie fliehen vor Krieg, Gewalt und bitterer Armut und hoffen, in Europa Schutz zu finden und ein neues Leben beginnen zu können. Diese Menschen brauchen unsere Hilfe!
Die Flucht nach Europa ist lebensgefährlich: 2014 starben allein auf dem Mittelmeer über 3.500 Menschen bei dem Versuch, in die EU zu gelangen. Andere ersticken auf dem Landweg in überfüllten LKW-Anhängern, werden an den EU-Außengrenzen misshandelt oder ohne Prüfung von Asylgründen zurückgeschickt.
Die EU und ihre Mitgliedsstaaten sind mitverantwortlich für diese Toten: Sie haben eine immer unbezwingbarere Festung geschaffen, um sich gegen Migrantinnen und Migranten abzuschotten. Flüchtlinge sind daher gezwungen, gefährliche Wege auf sich zu nehmen – viel zu oft mit tödlichen Folgen.
Die Hauptverantwortung beim Schutz von Flüchtlingen tragen bislang diejenigen Staaten, die ohnehin schon wenig haben: 86 Prozent der Flüchtlinge werden von Entwicklungsländern aufgenommen. In die EU und nach Deutschland kommen nur vergleichsweise wenige: 2014 haben die Türkei, Pakistan, Libanon, Iran, Äthiopien und Jordanien die meisten Flüchtlinge aufgenommen.
Deutschland und andere EU-Staaten müssen mehr Flüchtlinge aufnehmen und sie menschenwürdig behandeln. Sie müssen faire und zügige Asylverfahren gewährleisten und denjenigen, die nicht in ihre Heimat zurückkehren können, eine Perspektive bieten.
„Eine Union des Schutzes“ – Agenda von Amnesty International zum Schutz von Flüchtlingen in Europa
© amnesty.de | Um auf die Notlage die Flüchtlinge reagieren zu können, ist eine radikale Erneuerung des scheiternden europäischen Asylsystems erforderlich. Amnesty International fordert die Staats- und Regierungschefs der EU auf, sichere und legale Zugangswege für Flüchtlinge zu schaffen.