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Durchbruch bei Biodiesel aus Algen erzielt

Ein Team um den Forscher Swomitra „Bobby“ Mohanty von der University of Utah hat die Lösung zur Herstellung von Biosprit aus Algen gefunden.

Er und sein Team schießen einen Lösungsmittelstrahl auf rieselnde Algenteilchen. Dieser entreißt den Algen das Öl und transportiert es weiter. Das Lösungsmittel wird, wenn es gesättigt ist, dem Reaktionsgefäß entnommen und wiederaufbereitet, sodass er sich erneut anwenden lässt.

Trocknen wird überflüssig

Bei diesem entwickelten Prozess wird das Öl frei. Es kann mit Dieselkraftstoff vermischt oder durch Umesterung in Biodiesel verwandelt werden. Dieser Treibstoff lässt sich laut den Experten in fast allen Dieselmotoren verbrennen. Die Rußentwicklung sei geringer und die Freisetzung von Kohlendioxid für das Klima unschädlich. Schließlich hätten die Algen das Klimagas zuvor der Luft entnommen.

Bei der Gewinnung von Öl aus Algen werden große Mengen an Energie benötigt, um die Wasserpflanzen zu trocknen. Dieser Schritt wird im Utah-Verfahren übersprungen. „Unsere Entwicklung stellt sicher, dass diese Energieverschwendung unterbleibt“, sagt Mohanty. Außerdem sei sein Verfahren sehr viel schneller. Damit könne es wirtschaftlich sein. Die Biomasse, die übrig bleibe, ließe sich in Biogasanlagen nutzen oder direkt verbrennen, um Strom und Wärme zu erzeugen.

Keine Konkurrenz zu Nahrungsmitteln

„Diese Entwicklung ist wegweisend“, sagt Leonard Pease, der zum Team gehört. „Sie könnte die Produktion von Öl aus Pflanzen revolutionieren.“ Anders als Ethanol, das in speziellen Motoren verbrannt oder Benzin beigemischt werden kann – in Deutschland heißt dieser Sprit E10 – oder Rapsöl sind Algen keine Konkurrenz für die Nahrungsmittelproduktion.

Algen sind den Experten zufolge ideale Rohstoffe zur Herstellung von Treibstoffen. Sie werden in gläsernen Bioreaktoren gezüchtet, die überall aufgestellt werden können, bevorzugt auf Land, das sich anderweitig nicht nutzen lässt. Sie benötigen Sonnenlicht, um Biomasse aufzubauen, und Nährstoffe, die nicht viel kosten. Der Ertrag ist, auf die Fläche berechnet, weitaus größer als etwa bei Raps.

Der Landbedarf für die Produktion von großen Mengen an Algen lässt sich leicht decken, zumal es auch möglich ist, sie in übereinander gestapelten Reaktoren zu züchten, wenn der Sonneneinfall dadurch nicht entscheidend verringert wird. So könnten Biotreibstoffe tatsächlich zu einer Konkurrenz für fossil basierte werden.

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „pressetext.com“
(Wolfgang Kempkens) 2019
 verfasst
– der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! 

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