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Dienstleister für Solar-Anlagenwartung haben große Chancen

Wer Anlagen baut, kann Wartung gleich mitverkaufen.

Milk the Sun und das Marktforschungsunternehmen Photovoltaikzentrum Michael Ziegler haben 1400 Betreiber nach ihren Erfahrungen und Wünschen bei der Wartung von Photovoltaik-Anlagen befragt. Viele wollen bereits nach zwei Jahren die Partner wechseln. Die Antworten zeigen, was Dienstleister bieten müssen.

Obwohl die Zufriedenheit von Betreibern mit den Dienstleistern für Betrieb und Wartung (englisch: Operation and Mantainance, kurz O&M) von Photovoltaik-Anlagen hoch ist, will ein Viertel der befragten den Anbieter wechseln. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Dienstleisters Milk the Sun und dem Marktforschungsunternehmen Photovoltaikzentrum Michael Ziegler  unter rund 1400 Anlagenbesitzern.

„Ich finde es sehr interessant, dass die meisten Verträge erst zwei Jahre laufen und es trotzdem bereits eine so hohe Wechselbereitschaft gibt“, sagt Felix Krause, Vorstandschef von Milk the Sun. „Immerhin zeigt das, dass auf diesem Markt noch große Chancen bestehen. O&M-Verträge beinhalten die Anlagenüberwachung, eine jährliche Begehung oder beides.

Doch was sind die Anforderungen, die ein Dienstleister erfüllen muss? Das Photovoltaikzentrum hat auch nachgefragt, was die wichtigsten Kriterien sind, nach denen sich Betreiber für einen O&M-Anbieter entscheiden. Dabei stand das Preis/Leistungsverhältnis ganz oben, mit einigem Abstand gefolgt vom 24-Stunden-Service.

Nach den Ergebnissen der Umfrage ist die Zufriedenheit der meisten Betreiber mit ihrem Dienstleister hoch. Beim Preis/Leitungsverhältnis sah allerdings etwas mehr als ein Drittel der Befragten Verbesserungsbedarf. Auf die Frage, wie hoch die Kosten für die verschiedenen Anlagensegmente sind, ergab sich eine Bandbreite von 8 bis 25 Euro pro Kilowattpeak und Jahr.

Als größtes Manko zeigte sich eine nicht perfekte Informationsweitergabe. Allerdings sind bei den meisten Anlagen der Befragte bisher noch keine Fehler aufgetreten. Wo Fehler aufgetreten sind, handelte es sich in den meisten Fällen und Verschmutzung, Probleme mit den Wechselrichtern oder Modulausfälle.

Felix Krause war im Übrigen sehr überrascht, dass fast 70 Prozent der Betreiber einen O&M-Vertrag mit den Unternehmen abgeschlossen haben, die auch die Anlage errichtet haben. „Ich hätte gedacht, dass die Bedenken vor Interessenskonflikten größer sind, dass man sich andere Dienstleister sucht.“

Interessenskonflikte können dann auftreten, wenn sich bei der Wartung zeigt, dass Fehler auftreten, die der Errichter zu verantworten hat, und reklamiert werden müssen. Dass die Betreiber trotzdem mit dem Errichter den Wartungsvertrag abschließen, liegt zu einem guten Teil daran, dass sie bereits beim Kauf der Photovoltaik-Anlage Vertrauen zu dem Unternehmen gefasst haben. Anlagenerrichter haben daher gute Chancen, den O&M-Service mit zu verkaufen, wenn sie das Vertrauen beim Bau der Anlage nicht verspielen und er Teil des Angebots ist.

Eckdaten der Befragung: Es haben 1804 Personen und Unternehmen, die Solaranlagen betreiben, aus Deutschland, Frankreich, Italien und UK haben geantwortet. Von diesen Antworten entsprachen 1465 den Kriterien und wurden ausgewertet. 626 der Solaranlagen, die von weniger als 30 Kilowattpeak bis über ein Megawattpeak Leistung haben, stehen in Deutschland. Knapp die Hälfte derjenigen, die geantwortet haben, haben einen Dienstleister mit der Wartung beauftragt.

Quelle

pv magazine | Michael Fuhs 2013

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