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Unterstützung für Erneuerbare Energien von der Küste bis zu den Alpen ungebrochen

87 Prozent Zustimmung zum Ausbau Erneuerbarer Energien sind wohl kaum als schlechter Wert zu bezeichnen.

Dennoch bildet diese Quote lediglich das Ende der Skala einer bundesländergenauen Akzeptanzumfrage zu Erneuerbaren Energien. Der beeindruckende Spitzenwert liegt hingegen bei 97 Prozent, gemessen im Saarland. Die repräsentativen Ergebnisse einer Befragung von TNS Infratest aus allen 16 Bundesländern liegen jetzt vor und können ab sofort auf dem Bundesländer-Portal foederal-erneuerbar.de eingesehen werden.

Trotz der mit durchschnittlich 93 Prozent Zustimmung hohen generellen Unterstützung für den Ausbau Erneuerbarer Energien zeigt sich bei der jährlich wiederholten Umfrage erstmals ein deutlicher Rückgang bei der Zahlungsbereitschaft für die EEG-Umlage: Nachdem bei der Vorjahres-Umfrage noch drei Viertel der Befragten die damalige EEG-Umlage von 3,5 Cent als „angemessen“ oder sogar als „zu niedrig“ bewerteten, findet die Höhe der EEG-Umlage des kommenden Jahres nur noch die Zustimmung von knapp der Hälfte der Befragten. Insbesondere in strukturschwächeren Ländern oder in Regionen sehen die Menschen eine EEG-Umlage in Höhe von 5 Cent kritisch. Dies sind zugleich oft diejenigen Bundesländer, in denen überdurchschnittliche Netzentgelte die Strompreise zu einem besonders sensiblen Thema machen.

„Die Bürger müssen höhere Lasten schultern, während gleichzeitig die Industrie von großzügigen Ausnahmen und sinkenden Börsenstrompreisen profitiert. Offenbar empfinden viele Befragte die Belastungen deshalb zunehmend als ungerecht“, bewertet Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, die Ergebnisse der Umfrage. Auch Prof. Dr. Roland Menges, der mit ökonomischen Experimenten die gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende untersucht, bestätigt diese Entwicklung : „In unseren Experimenten wird immer wieder deutlich, dass die Bürger den Ausbau Erneuerbarer Energien wollen und auch bereit sind, dafür zu bezahlen“, erläutert der Leiter des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre an der TU Clausthal. „Unsere Ergebnisse zeigen auch, dass die Menschen ein kollektives System wie die EEG-Umlage bevorzugen. Die Akzeptanz schwindet jedoch mit zunehmender Anzahl von Trittbrettfahrern, also von Ausnahmen im System“, so Prof. Dr. Menges weiter.

Dass die ermittelte Zustimmung zu Erneuerbaren Energien nicht nur ein abstrakter Wert, sondern auch in der Lebenswirklichkeit der Menschen verankert ist, belegt ein Blick auf einen weiteren Aspekt der Untersuchung: Befragt nach der Zustimmung zu Stromerzeugungsanlagen in der eigenen Nachbarschaft, bewertete auch in Bundesländern mit hoher Anlagendichte eine Mehrheit von bis zu 75 Prozent Erneuerbare-Energien-Anlagen in der Nähe des eigenen Wohnortes als positiv – und damit deutlich mehr als dies bei fossilen oder nuklearen Kraftwerken der Fall ist. Beim Blick auf die verschiedenen Erneuerbare-Energien-Technologien zeigt sich, dass Solar- und Windenergieanlagen die größte Zustimmung erfahren.

Bei Menschen, die solche Anlagen bereits in ihrer Umgebung habe, fallen die Akzeptanzwerte sogar noch besser aus. Die Akzeptanzraten zwischen den Bundesländern variieren leicht, wobei die genaue Zustimmung wenig mit der konkreten Anlagenzahl im Land zu tun haben: Einige Länder mit einem großen Erneuerbare-Energien-Anlagenpark weisen überdurchschnittliche Akzeptanzwerte auf (Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein), andere wie Niedersachsen und Brandenburg sind trotz der auch dort hohen Zustimmungsraten am Ende des Vergleichs zu finden.

„Die Menschen in ganz Deutschland wollen die Energiewende, daran hat sich trotz aller Diskussionen um dieses Großprojekt nichts geändert“, fasst Philipp Vohrer die Ergebnisse zusammen. „Um die große Akzeptanz der Bürger zu erhalten, muss der Umlagegerechtigkeit ein hoher Stellenwert eingeräumt werden. “

Quelle

Agentur für Erneuerbare Energien 2012

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