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Batteriespeicher: Kein erhöhtes Brandrisiko

Batteriespeicher für Solarstrom sind so sicher wie elektrische Haushaltsgeräte. Das ergab eine Studie der RWTH Aachen.

Wer sich heute eine Solaranlage auf das Dach bauen lässt, ordert meist auch gleich einen Batteriespeicher, mit dem sich die Nutzung der selbst produzierten Kilowattstunden verschieben lässt – in den Abend oder die Nacht, wenn keine Sonne scheint. Für Verunsicherung in der potenziellen Kundschaft sorgten in den letzten Jahren allerdings Berichte über Brände, die durch Speicherbatterien ausgelöst wurden.

Eine neue Untersuchung gibt hier nun Entwarnung. Sie bescheinigt den hierzulande angebotenen Systemen eine hohe Sicherheit. Die Wahrscheinlichkeit eines Brands bei Heimspeichern lag danach 2023 bei nur 0,005 Prozent.

Bei den Batteriespeichern gibt es derzeit einen Boom. Ihre Zahl hat nach eher langsamem Hochlauf in den 2010er Jahren stark zugenommen, Ende 2023 wurde dabei in Deutschland die Zahl von einer Million überschritten. Grund ist eine starke Verbilligung der Anlagen, sie kosten derzeit pro Kilowattstunden Speichervolumen 400 bis 800 Euro.

In der Studie hat die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule in Aachen die Brandereignisse von Photovoltaik-Speichern in den Jahren 2022 und 2023 analysiert. Diese hatten jeweils für viel Berichterstattung in den Medien und zu politischen Diskussionen geführt.

Ergebnis: Die Wahrscheinlichkeit eines Brandes durch die Speicher ist ähnlich hoch oder sogar geringer als bei anderen, weit verbreiteten elektrischen Haushaltsgeräten wie etwa Wäschetrocknern.

Als Energiewende-Technologie immer wichtiger

Der Hauptautor der Studie, Florian Hölting, sagte dazu: „Unsere Untersuchung zeigt, dass Batteriespeicher eine sichere Technologie darstellen, die das allgemeine Brandrisiko in Haushalten nicht messbar erhöht.“ Wer heute einen solchen Speicher nutze, könne Vertrauen in diese wichtige Energiewende-Technologie haben, so das Institut.

Die Branche sieht sich bestätigt. So betonte der Geschäftsführer des Bundesverbands Energiespeicher-Systeme, Urban Windelen, die Untersuchung leiste „einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion um die Sicherheit“ der Hausspeicher.

Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin testet regelmäßig neue Solarstromspeicher und veröffentlicht die Ergebnisse in ihrer „Stromspeicher-Inspektion“. (Bild: HTW Berlin)

Die Berichte über Brände konnten durchaus Sorgen aufkeimen lassen. Ein Beispiel von mehreren aus dem vergangenen Jahr: In einem Einfamilienhaus im unterfränkischen Kleinkahl kam es im September zu einer starken Rauchentwicklung, deren Ursache laut Feuerwehr eine technische Störung war, „die zur Explosion des Stromspeichers einer Solaranlage führte“. Das Gebäude war durch die Folgen der starken Rauch- und Rußentwicklung zeitweise nicht mehr bewohnbar.

Auch in diesem Jahr wurden noch mehrere Fälle gemeldet, bei denen allerdings offenbar ältere Speicher eines Herstellers eingebaut waren, die eigentlich wegen möglicher Probleme hätten ausgetauscht werden sollen.

Wie hoch die Bedeutung von Batteriespeichern für die Energiewende weltweit ist, hat ein in diesem Jahr veröffentlichter Sonderbericht der Internationalen Energieagentur IEA gezeigt. Darin wird ein massiver Ausbau von Speicherkapazitäten – von Heimspeichern bis zu Großanlagen – gefordert, um die Verfügbarkeit von Öko-Elektrizität zu glätten und das Stromnetz zu stabilisieren.

Die IEA erwartet, dass etwa 90 Prozent der benötigten Speicherkapazität durch Batteriespeicher abgedeckt werden. Das erfordere ein jährliches Wachstum von 25 Prozent.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „klimareporter.de“ (Joachim Wille) 2025 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung (post@klimareporter.de) weiterverbreitet werden! 

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