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Fotolia.com | Ingo Bartussek

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Biomethan-Potenziale dauerhaft und zukunftsgerichtet nutzen

BDEW schlägt Maßnahmen für einen beschleunigten Ausbau der Biomethaneinspeisung vor.

Bis zum Jahr 2030 könnten in Deutschland pro Jahr 100 Terawattstunden Biomethan erzeugt und ins Gasnetz eingespeist werden. Dies entspricht etwa einem Fünftel der Erdgasmenge, die Deutschland im vergangenen Jahr an russischem Erdgas verbraucht hat. Dieses Potenzial wird aktuell jedoch bei weitem nicht ausgeschöpft. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland gerade einmal 10 TWh Biomethan erzeugt. Der BDEW schlägt daher zehn Maßnahmen vor, um den Ausbau der Biomethaneinspeisung zu beschleunigen und die bislang ungenutzten Potenziale zeitnah zu heben. 

In dem 10-Punkte-Papier fordert der BDEW unter anderem eine verlässliche Bestimmung der zukünftigen Rolle von Biomethan im Rahmen der geplanten nationalen Biomassestrategie. Dabei sollten ambitionierte jährliche Ausbauziele mit Fokus auf Abfall und Reststoffe sowie fortschrittliche Einsatzstoffe, wie zum Beispiel Stroh, Gülle oder Traubentrester definiert werden. Zur Erschließung bisher nicht genutzter nachhaltiger Potentiale zur Erzeugung von Biomethan gilt es, alle verfügbaren Abfall- und Reststoffströme zu nutzen. Für die vom BDEW vorgeschlagenen Maßnahmen werden nahezu keine weiteren Flächen für den Anbau von Lebensmittel und Futterpflanzen benötigt.

„Vor dem Hintergrund des Angriffskrieges von Russland auf die Ukraine und den Auswirkungen auf die Energieversorgung in Deutschland und Europa wird klar, dass eine Beschleunigung der Nutzung erneuerbarer Gase aus verschiedenen Quellen und Orten immer dringlicher wird“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Biomethan steht als Energiequelle innerhalb Deutschlands verlässlich und wetterunabhängig zur Verfügung. Die Erhöhung von Erzeugung und Nutzung von Biomethan trägt nicht nur dazu bei, schnell unabhängig von Gasimporten aus Russland zu werden, sondern ist auch ein wesentlicher Baustein zur zügigen Treibhausgas-Minderung. Es ist daher wichtig, dass wir schnell einen Regulierungsrahmen bekommen, der uns ermöglicht, die bislang ungenutzten Potenziale in der Erzeugung von Biomethan zu heben.“

Es komme nun darauf an, eine Dynamik in Gang zu setzen, die die Transformation der Gaswirtschaft mit einer Beschleunigung der Biomethaneinspeisung und verstärkten nachhaltigen Nutzung von Biomethanpotentialen ermöglicht. Grundlegende Prämissen seien der Gewässerschutz und ein effizienter und ressourcenschonender Umgang mit Flächen, sagt Andreae.

Die BDEW-Forderungen im Überblick:
  • 1. Produktionskapazität von Biomethan durch Nutzung der technischen Möglichkeiten bei Bestandsanlagen erhöhen
  • 2. Umstellung von der Vor-Ort-Verstromung auf Biomethanproduktion und Einspeisung vereinfachen
  • 3. Realisierungszeiträume durch vereinfachte und weniger aufwändige Genehmigungsverfahren verkürzen bei Neubau von Biomethananlagen
  • 4. Biomethaneinspeisung in der Gasnetzzugangsverordnung neu regeln 
  • 5. Nachweisführung für Nachhaltigkeit und THG-Minderung vereinfachen
  • 6. EU-weiten Handel von Biomethan ermöglichen
  • 7. Fördermodell zum Ausbau der Biomethanproduktion über CCfD einführen
  • 8. Nutzungsbedingungen für Biomethan im EEG, KWKG u. GEG verbessern
  • 9. Vergärung von Bioabfällen inkl. Aufbereitung zu Biomethan verpflichtend machen
  • 10. Energetische Biomassenutzung an Biomethananlagen fördern

Das vollständige BDEW-Papier „10 Punkte für eine Beschleunigung der Biomethaneinspeisung“ finden Sie hier.

Quelle

bdew 2022

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