Deutscher Batteriemarkt wächst auch 2019 stark
Marktvolumen von Lithium-Ionen-Batterien hat sich seit 2013 verachtfacht. „Der deutsche Batteriemarkt hat 2019 insgesamt weiter deutlich zugelegt. Die Volumina der Märkte zeigen, welch hohe Bedeutung die verschiedenen Batteriesysteme für viele Anwendungen haben“, sagte Christian Eckert, Fachverbandsgeschäftsführer Batterien im ZVEI.
Welche Bedeutung Batterien für die Gewährleistung der Versorgungssicherheit haben, hat uns die Corona-Krise gezeigt. Sie liefern jederzeit Energie und sichern so medizinische Hilfe sowie den Transport wichtiger Güter. Sie gehören zu den Schlüsseltechnologien, die für eine maßgebliche Minderung der Treibhausgase im europäischen Energiesystem essenziell sind.
Der deutsche Batteriemarkt ist im vergangenen Jahr insgesamt um 17 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro gestiegen und hat damit sein Wachstum im Vergleich zu 2018 beschleunigt. Lithium-Ionen-Batterien hatten mit 1,6 Milliarden Euro den größten Anteil am Markt. Das Segment wuchs um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Um 40 Prozent, auf 1,7 Milliarden Euro, wuchs sogar der Markt für sonstige Batteriesysteme (u.a. Zink-Luft-Batterien, Lithium-Knopfzellen und Nickel-Cadmium-Batterien), wogegen der Markt für Bleibatterien um 14 Prozent auf 940 Millionen Euro nachgab.
Vor allem die Elektromobilität und der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien sind Treiber des wachsenden Bedarfs an elektrischen Energiespeichern. Lithium-Ionen-Batterien sind die Schlüsseltechnologie für den Markthochlauf der Elektromobilität und finden zudem in vielen weiteren Bereichen wie zum Beispiel Mobiltelefonen, Hörgeräten oder Elektrowerkzeugen Anwendung. „Zwischen 2013 und 2019 hat sich das Marktvolumen bei Lithium-Ionen-Batterien mehr als verachtfacht, was nicht zuletzt auf das hohe Wachstum der Importe nach Deutschland zurückzuführen ist. Allerdings werden die Zellen aus Asien erst in Deutschland zu fertigen Batterien konfektioniert. Das Know-how haben wir hierzulande“, erklärte Christian Eckert.
Schwierig dagegen zeigte sich 2019 der Markt für Bleibatterien. Er rutschte aufgrund der Schwäche des Automobilsektors auf das Niveau von 2013 ab, nachdem er zwischen 2016 und 2018 noch leicht zulegen konnte „Die Schwäche des Bleibatteriemarkts ist temporär“, ist der ZVEI-Fachverbandsgeschäftsführer überzeugt. „Bleibatterien haben sich für bestimmte massenmarktfähige Anwendungen bewährt, zum Beispiel für die Notstromversorgung von lebenswichtigen medizinischen Geräten wie Beatmungsgeräte, Operationswagen und Defibrillatoren.“
Quelle
ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie 2020