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Hohe Milliardengewinne für E.on und RWE

Es ist 2012 ähnlich wie im Vorjahr: Trotz Atomausstieg machen die Riesen-Energiekonzerne riesige Gewinne. E.on gibt bekannt, im ersten halben Jahr 2012 einen Gewinn von 3,3 Milliarden Euro eingefahren zu haben. RWE kann sogar einen Gewinn von 3.6 Milliarden Euro verbuchen. Das ist etwa die Summe, welche die Konzerne an Mehrkosten für die Produktion der erneuerbaren Energien im selben Zeitraum ausgeben muss. Damit ist das Märchen, wonach vor allem die erneuerbaren Energien die Stromkosten nach oben treiben, endgültig wiederlegt.

Die aktuellen Zahlen beweisen auch, dass die deutschen Energiekonzerne – entgegen ihrer Klagen und Drohungen – den Atomausstieg finanziell locker wegstecken können.

E.ons Gewinn stieg gegenüber dem Vorjahr um 230%. Der Umsatz um 23% auf satte 65 Milliarden Euro. Bei RWE liegt der Gewinn auf dem sehr hohen Vorjahresniveau. Auch der schwedischen Vattenfall-Konzern und die EnBW melden wieder steigende Gewinne.

Damit hat die Energiewende die „Vier Großen“ weit weniger getroffen als sie es seit dem Atomausstieg der Öffentlichkeit vorgerechnet hatten. Der beschleunigte Ausstieg gefährde ihre Zukunft hatten der frühere RWE-Chef Jürgen Großmann und seine Kollegen der Bundeskanzlerin mehrfach publikumswirksam vorgerechnet.

Nun kann man sagen, das Jammern gehöre zum Handwerk des Kaufmanns. Doch die betriebswirtschaftliche Katastrophe der „Großen Vier“ blieb ebenso aus wie der angekündigte Black Out in der Stromversorgung.

Wir wissen jetzt: Die Großkonzerne haben uns wieder einmal gesellschaftspolitisch betrogen. Leiden muss eineinhalb Jahre nach Fukushima nicht die fossil-atomare Energiewirtschaft, sondern ausgerechnet die Solarbranche, nicht zuletzt wegen der Verunsicherung durch Teile der Bundesregierung.

Dennoch: Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche, dass die alte Energiewirtschaft auch jetzt nicht aufhören wird zu jammern und zu drohen und zu lügen. Sie werden weiterhin behaupten, dass nicht ihre satten Gewinne, sondern die Erneuerbaren Energien die Strompreise permanent klettern lassen.

Und sie werden zusammen mit ihren politischen Helfershelfern in der gesamten FDP und in Teilen der CDU/CSU weiter versuchen, das Erneuerbare Energien-Gesetz zu kippen.

Bleibt nur zu hoffen und daran zu arbeiten, dass die Wählerinnen und Wähler die Tricks und die Täuschungsmanöver und die Lügen der alten Energiewirtschaft durchschauen und für klare Verhältnisse sorgen.

Quelle

© Franz Alt 2012

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