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IEA-PVPS: Österreich erreicht Rekordzubau von 2,6 Gigawatt Photovoltaik 2023

Die kumuliert installierte Photovoltaik-Leistung in der Alpenrepublik stieg bis zum Jahresende auf knapp 6,4 Gigawatt. Die IEA-Arbeitsgruppe sieht mehrere Faktoren, die zu dem Rekordwachstum im vergangenen Jahr geführt haben, der jedoch auch mit langen Wartezeiten und überhöhten Preisen für Kunden einherging.

Die Zahl ist nicht ganz neu: Bereits im Juli verkündete der Bundesverband PV Austria den Rekordzubau von 2,6 Gigawatt Photovoltaik-Leistung für Österreich im vergangenen Jahr. Nun hat IEA PVPS Task 1 eine detaillierte Analyse des österreichischen Photovoltaik-Markts für 2023 vorgelegt und bestätigt einen Zubau von 2603 Megawatt DC-Leistung für 2023.

Die neu installierte Leistung entfällt hauptsächlich auf Photovoltaik-Dachanlagen, die 2294 Megawatt ausmachen. Die neuen Freiflächenanlagen summieren sich auf 308 Megawatt. Dazu kommen noch Offgrid-Photovoltaik-Systeme mit einer Gesamtleistung von einem Megawatt. Die kumuliert installierte Photovoltaik-Leistung erhöhte sich damit in Österreich bis Ende 2023 auf 6394,7 Megawatt, wie aus dem Bericht von IEA-PVPS hervorgeht. Fast 129.000 der mittlerweile existierenden rund 400.000 Photovoltaik-Anlagen sind allein im vergangenen Jahr neu installiert worden. Etwa ein Drittel der Dachanlagen wird dabei mit einem Speichersystem kombiniert, wie es in dem Bericht heißt. Auch Wärmepumpen sind in Österreich gefragt. 2023 sind demnach rund 57.000 neue Systeme für die Wärmeversorgung von Haushalten oder im Gewerbe sowie für die Warmwasseraufbereitung hinzugekommen. Insgesamt wird die Zahl auf 498.000 installierte Wärmepumpen im Land geschätzt. Bei der Elektromobilität kommen Statistiken auf rund 100.000 reine Elektrofahrzeuge bis Ende 2023.

Zum Rekordzubau bei der Photovoltaik heißt es in dem Bericht: „Dieses beispiellose Wachstum wurde durch eine Kombination von Faktoren angetrieben, darunter steigende Energiekosten, geopolitische Spannungen und ein starker Wunsch nach Energieunabhängigkeit.“ Mittlerweile hat die Photovoltaik in Österreich einen Anteil von acht Prozent am Stromverbrauch des Landes.

IEA-PVPS verfolgt auch die Preisentwicklung im Land. So lagen 2023 die Preise für kleine Photovoltaik-Dachanlagen bis 5 Kilowatt Leistung bei durchschnittlich 1669 Euro pro installiertem Kilowatt, bei Anlagen bis 10 Kilowatt waren es 1300 Euro pro Kilowatt. Die Preise blieben damit auf dem Vorjahresniveau. Im Vergleich leicht gesunken sind sie bei den größeren Dachanlagen bis 100 Kilowatt. Hier gibt IEA-PVPS einen Preis von 900 Euro pro Kilowatt an, während es 2022 noch 1000 Euro pro Kilowatt waren. Für Freiflächenanlagen ab 10 Megawatt Leistung wird von einem Preis von geschätzt etwa 650 Euro pro Kilowatt ausgegangen. Die hohe Nachfrage nach privaten Dachanlagen führte im vergangenen Jahr aufgrund von Lieferengpässen zu Wartezeiten bei der Installation der neuen Anlagen, aber auch zu überhöhten Preisen, wie es in dem Bericht heißt. Immerhin knapp 13.000 Arbeitsplätze gibt es in Österreichs Solarbranche, davon entfallen fast 11.000 auf den Handel und die Installation. Gut 1500 Menschen waren nach dem IEA-PVPS-Bericht in der Herstellung von Photovoltaik-Komponenten oder der Forschung und Entwicklung beschäftigt. Den Gesamtwert der Photovoltaik-Anlagen in Österreich schätzt IEA-PVPS auf 4,3 Milliarden Euro, durch den Zubau 2023 kamen dabei etwa 1,3 Milliarden Euro hinzu.

In dem Bericht wird auch ein kleiner Ausblick gegeben. So sei ein Haupthindernis für den weiteren Ausbau der Photovoltaik im Land die Aufnahmefähigkeit der Stromnetze. Zudem häuften sich die negativen Preisstunden gerade in den Zeiten, wenn Photovoltaik-Anlagen auf Hochtouren produzieren. Dies zeige die Notwendigkeit, neue Lösungen zu finden. Eine gängige Praxis sei mittlerweile, dass die Netzbetreiber die maximale Einspeisung von Photovoltaik-Anlagen beschränken. Allerdings betonen die Autoren des Berichts, dass diese Zeiten doch eher kurz seien und dabei das Netz zu vielen Zeiten nicht entsprechend seinem Potenzial ausgenutzt wird. Auf jeden Fall sei jedoch ein weiterer Netzausbau notwendig, nicht nur für die Photovoltaik, sondern auch für Elektrofahrzeuge oder Wärmepumpen. Zugleich sollte jedoch auch das lokale Lastmanagement stärker gefördert werden. Dies umfasst Batteriespeicher sowie die Nutzung von Flexibilitäten aller Art.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „pv-magazine“ (Sandra Enkhardt) 2024 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von Sandra Enkhardt 2024 weiterverbreitet werden! |  „pv magazine“ 03/2024  | Online bestellen!

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