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Depositphotos | wavebreakmedia | Im Gegensatz zur IEA gibt die Opec zu, dass "die Zukunft nicht wie die Vergangenheit aussieht", sagt Energieexperte Liebreich.

© Depositphotos | wavebreakmedia | Im Gegensatz zur IEA gibt die Opec zu, dass "die Zukunft nicht wie die Vergangenheit aussieht", sagt Energieexperte Liebreich.

IEA: Systematische Fehlprognosen

Computermodelle sind nur so gut wie die Zahlen, mit denen man sie füttert. Beim Basisszenario der Internationalen Energieagentur IEA sind die Zahlen schlecht.

Die IEA unterschätzt seit Jahren systematisch das Wachstum der Erneuerbaren – im schlimmsten Fall fällt das als selbsterfüllende Prophezeiung auf die Realität zurück.

Die Menschen wollten schon immer wissen, was die Zukunft bringt. In der Antike vertrauten sie etwa dem Orakel von Delphi. Dort versetzte sich eine Apollo-Priesterin in Trance, um dann kryptische Weissagungen von sich zu geben. Heute benutzt man Computermodelle, die in pseudo-präzisen Zahlen die Zukunft beschreiben. Die Trefferquote ist mitunter ähnlich – wie das Beispiel der Internationalen Energieagentur IEA zeigt.

Die IEA veröffentlicht jedes Jahr eine Vorhersage zur Entwicklung der Energiebranche. Dieser „World Energy Outlook“ (WEO) unterschätzt jedes Mal das Wachstum der Erneuerbaren. Wer eine verlässliche Vorhersage sucht, sollte es hiermit versuchen: Nächstes Jahr wird die IEA ihre Prognose für die Erneuerbaren wieder nach oben korrigieren, so wie sie dies seit 2004 tut.

Besonders eindrücklich zeigt dies Auke Hoekstra von der Technischen Universität Eindhoven in der obigen Grafik. Dort sieht man, dass die IEA ständig davon ausgeht, der Zubau an Solaranlagen habe einen Höhepunkt erreicht und bleibe für die kommenden Jahre weitgehend unverändert. Im folgenden Jahr stellen die IEA-Modellierer dann erstaunt fest, dass der Zubau deutlich gestiegen ist, und korrigieren ihre Zahlen nach oben.

„Es kommt Mist raus? Dann hört auf, Mist reinzutun“

Dass der Zubau bei Solaranlagen derzeit einer exponentiellen Kurve folgt, ist ihnen in den letzten zehn Jahren nicht aufgefallen. Auf entsprechende Kritik antwortet die IEA, dass es sich bei ihrem „Ausblick“ um ein Szenario und nicht um eine Vorhersage handelt.

Hier können Sie den Hintergrund weiterlesen

Auke Hoekstra, Daten: IEA, PVMA | Jährlicher Zubau an Solaranlagen weltweit: IEA-Prognosen seit 2002 und tatsächliche Entwicklung ("PV History") in Tausend Megawatt.
Quelle

Der Hintergrund wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (Aus Chiang Mai Christian Mihatsch) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!

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