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Schweizer Solarpreis 2013

In Genf wurden zwölf Schweizer Solarpreise für Persönlichkeiten, Institutionen, Neubauten, Sanierungen und Solaranlagen vergeben. Hinzu kommen zwei Norman Foster Solar Awards und zwei Solarpreise für PlusEnergieBauten (PEB) sowie zehn PEB-Diplome und zwei Schweizer Solar- preis-Diplome für Energieanlagen. Lord Norman Foster und weitere Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft verliehen die weltweit einzigartigen Preise für PlusEnergieBauten.

Energiewende 2050: Innovative Unternehmer/innen, Solarpreispartner/innen und Solarpreisträger/ innen bauten 2012/2013 Wohn- und Geschäfts-PlusEnergieBauten (PEB), welche eine Energieversorgung von 100% bis über 400% aufweisen. Damit zeigt die innovative Gebäudebranche heute schon, wie der Ausstieg aus der Atomenergie problemlos umgesetzt werden kann: PEB brauchen kein zusätzliches Kulturland und können mit Abstand den grössten Energiebeitrag für die Energiewende und den AKW- Ausstieg leisten. Statt jährlich über zehn Milliarden Franken für Erdöl- und Gasimporte ins Ausland zu überweisen, kann die Schweiz einen grossen Teil davon in das einheimische Gebäudetechnologiegewerbe investieren und Tausende von Arbeitsplätzen schaffen.  Eine Übersicht über die GewinnerInnen des diesjährigen Solarpreises:

Werner Setz, Setz Architektur, 5102 Rupperswil/AG: Der innovative Architekt Werner Setz aus Rupperswil/AG (im Bild mit Bundesräting Widmer-Schlumpf bei früherer Preisverleihung) setzt sich seit dem Jahr 2000 mit seinem Planungsteam für eine energieeffiziente Solararchitektur ein. Von seinem vorbildlichen Einsatz zeugen zahlreiche Pionier-Gebäude – darunter 8 PlusEnergieBauten (PEB) und 22 Minergie-P-Gebäude, mit denen er 6 Solarpreisauszeichnungen gewann. Mit seinen PEB und seiner Öffentlichkeitsarbeit hat Werner Setz im letzten Jahrzehnt für eine energieeffiziente Bauweise im Kanton Aargau gesorgt und landesweit Erhebliches für die Solarenergie geleistet. Nach einer Solarpreisauszeichnung stiegen die positiven Medienberichte über die innovativen „Setz-Solarbauten“ jeweils um das 20- bis 100-fache. Sein Einsatz ist konsequent und wegweisend für die Solararchitektur in der Schweiz und über die Landesgrenzen hinaus.

Urs Wolfer, Bundesamt für Energie, 3003 Bern/BE Neben seinem privaten Engagement hat sich Urs Wolfer im Bundesamt für Energie (BFE) während mehr als 20 Jahren für verschiedene Belange der Solarenergie eingesetzt. Zuerst im Rahmen des nationalen Programms Energie 2000 im Bereich der Solarmobile, bald aber mit Schwerpunkt Solarthermie und später auch Photovoltaik. Als Bereichsleiter Solarenergie stellte Urs Wolfer für Forschung und Entwicklung, Pilot- und Demonstrationsprojekte sowie in der Umsetzung wichtige Weichen, immer mit dem Gesamtblick auf eine umfassende Energiestrategie. Auch später bei der Umsetzung der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) war es Urs Wolfer immer ein grosses Anliegen, die Nutzung der Solarenergie durch einfache administrative Abläufe zu ermöglichen und die Kontinuität der Förderprogramme nachhaltig zu gewährleisten.

Ville de Neuchâtel, 2000 Neuchâtel/BE Die Stadt Neuchâtel bemüht sich seit Jahrzehnten um eine effiziente Energieversorgung, verschärfte das Baugesetz, senkt den Bedarf an thermischer und elektrischer Energie und fördert die erneuerbaren Energien. Mit Erlass des „Rapport du Conseil communal pour les installations solaires photovoltaïques privées sur le territoire communal“ vom 11. Januar 2012 zeigt die Stadt Neuchâtel auf, wo die Energiewende ansetzen muss: Sanierung der Gebäude auf kommunaler Ebene. Sie fördert mit einer kommunalen KEV auch private Solaranlagen mit 1‘500 CHF pro kWp installierte Leistung. Dafür äufnete die Stadt Neuchâtel einen Fonds von 1 Mio. Franken.

Solargemeinde Altbüron, 6147 Altbüron/LU: Die Gemeinde Altbüron fördert intensiv Photovoltaik-Anlagen (PV), den Wärmeverbund und den Einsatz von erneuerbaren Energien. Seit Mai 2013 sind alle gemeindeeigenen Gebäude mit einer PV-Anlage ausgestattet. Die installierte Leistung aller PV-Anlagen gehört mit 1‘540 kWp oder 1‘620 Wp pro Einwohner/in (der CH-Durchschnitt liegt bei 50 Wp/Person) zu den höchsten in der Schweiz und Europa. Pro Einwohner/in ergeben sich in Altbüron 10.8 m2 im Vergleich zu 38 cm2 im Schweizer Durchschnitt. 32% des gesamten Strombedarfs der Gemeinde Altbüron wird mittels Solarstrom gedeckt. – Ein Solarstrom-Rekord, der in der Schweiz seinesgleichen sucht. Die PV-Euphorie in Altbüron ist ansteckend. Sie ist wegweisend für die Energiewende auf kommunaler Ebene und spornt weitere Gemeinden im Kanton Luzern und darüber hinaus an.

GEBÄUDE: NEUBAU

106%-PlusEnergie-Ersatzneubau, 9030 Abtwil/ SG Das Sechsfamilienhaus in Abtwil ist das erste Minergie-P-ECO Mehrfamilienhaus (MFH) der Ostschweiz. Mit 33.6 kWp ganzflächig integrierten monokristallinen Photovoltaikzellen nutzt es die gesamte Süd- und Südostseite des Daches. Zusammen mit diesen 30‘290 kWh/a Solarstrom und den 32.4 m Flachkollektoren, die 6‘750 kWh/a Wärmeenergie erzeugen, generiert das Sechsfamilienhaus 37‘000 kWh pro Jahr. Damit deckt das Gebäude in einem Durchschnittsjahr rund 106% des Gesamtenergiebedarfs von 33‘640 kWh/a und wird zum PlusEnergie-Mehrfamilienhaus.

Solare Dreifachturnhalle BS Visp, 3930 Visp/VS Das Projekt umfasst den Bau einer Turnhalle, deren Wärmedämmung den Mindeststandard übertrifft. Die 145 kWp-Photovoltaikanlage erzeugt zusammen mit einer thermischen Solaranlage 153‘400 kWh/a und deckt damit 45% des Gesamtenergiebedarfs von 338‘800 kWh/a. Die PV-Module wurden von der Firma Tritec clever in die drei um 15° Grad geneigten Dachreiter integriert und fügen sich harmonisch in die Gebäudehülle ein. Der Standort ist von Bergen umgeben und der südwestliche Dachflügel wird ab dem späteren Nachmittag (16 Uhr) von Bäumen beschattet. Dennoch liefert die Anlage fast die Hälfte des Gesamtenergiebedarfs.

Solare Wohn- und Geschäftsbauten, 8008 Zürich/ZH Die beiden Minergie-P-Wohn- und Geschäftsbauten in Zürich weisen eine Energiebezugsfläche von 4‘420 m2 auf und umfassen in beiden Gebäuden 15 Wohnungen und 6 Büros. Die 95 m2 thermischen Solarkollektoren sind in die eine Südwestfassade integriert und weitere 20 m2 auf den Flachdächern zusammen mit 41 kWp PV-Modulen. Die monokristallinen PV-Anlagen erzeugen 32‘630 kWh/a. Zusammen mit den 31‘210 kWh/a thermischer Solarenergie generieren die Anlagen einen Solarenergieertrag von jährlich 63‘840 kWh. Bei einem Energiebedarf von 205‘500 kWh/a ergibt sich eine Eigenenergieversorgung von 31%. Die Luft der Lüftungsanlage wird durch drei Erdsonden vorgewärmt oder vorgekühlt. Eine Pellets-Feuerung, die zwischen 17 kW und 60 kW modulierbar ist, sorgt für die Wärmeerzeugung.

Quelle

Solaragentur 2013

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