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© Der Solarpark in Fröhnd/Schwarzwald sucht seinesgleichen. Die Bebauung eines steilen Hangs ist außergewöhnlich. (Foto: Dr. Metje Consulting)

Steilhang im Schwarzwald mit Solaranlage bebaut

Der vermutlich steilste Solarpark Deutschlands ging in der Gemeinde Frönd im Südschwarzwald ans Netz. Die 7.200 Solarmodule sind in einer Hanglage mit durchschnittlich 32 Grad Neigung verbaut. Eine Herausforderung für Planung und Bau.

Die Gemeinde Fröhnd liegt mitten im Naturpark Südschwarzwald rund 20 Kilometer vom Feldberg entfernt. 500 Meter über dem Meeresspiegel steht hier der wahrscheinlich topografisch anspruchsvollste Solarpark Deutschlands. Auf einer Hanglage mit bis zur 40 Prozent Neigung hoch über dem Wiesental wurden 7.200 Solarmodule verbaut.

EWS / Dr. Metje Consulting

Mit seiner außergewöhnlichen topographischen Lage und dem ästhetischen Erscheinungsbild bietet die Anlage beste Voraussetzungen dafür zu einem Wahrzeichen der Gemeinde zu werden. Denn was aussieht wie ein Weinberg, dient der Ernte von umweltfreundlichem Strom. Das Photovoltaik-Kraftwerk der Elektrizitätswerke Schönau wurde in enger Kooperation mit der Gemeinde und den zuständigen Behörden geplant. Gebaut wurde er vom Unternehmen Dr. Metje Green Energy Projects.

„Dreienhalb Jahre vergingen von der Idee bis zur Eröffnung des Solarparks. Es ist ein totales Glücksgefühl für mich“, sagte Michael Engesser, Bürgermeister der Gemeinde Fröhnd, anlässlich der Einweihung Ende Oktober 2024. Für Lena Kircheisen, Projektleiterin Photovoltaik bei den EWS, ist der Solarpark ein Herzensprojekt: „Wir haben hier etwas geschaffen, was es so im Schwarzwald und deutschlandweit bisher noch nicht gab: einen Solarpark in dieser Steilheit, der 1.500 Haushalte mit Ökostromversorgt und somit einen wichtigen Baustein für eine erneuerbare Zukunft schafft.“ 

Der Artenvielfalt schadet der Solarpark nicht – ganz im Gegenteil. Der aktuelle Umweltbericht geht davon aus, dass der Biotopwert der Fläche sogar steigen wird, wenn die Flächen unter den Solarmodulen in Zukunft extensiv beweidet und die Randbereiche außerhalb des Zauns als mageres Grünland entwickelt werden. Neben Rückzugs- und Nistplätzen für Reptilien, Vögel und Fledermäuse ist unter anderem die Entwicklung und Pflege von knapp vier Hektar Schafweide unter und neben den Modulen vorgesehen.

Für Dr. Metje-Bauleiter Marc Schipper waren die sechs Monate Bauzeit auf Grund der Hanglage herausfordernd. Die Gestelle wurden fast durchgehend mit einer Rammmaschine in den Boden gerammt. „Doch für 19 Fundamente mussten wir aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der Wetterverhältnisse die Löcher mit der Hand graben“, erzählt Schipper. Bagger förderten auf dem Hang bis zu zwei Tonnen schwere Steine aus der Erde.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion “energiezukunft“ (pf) 2025 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! | energiezukunft | Heft 37/2024 | „Flexibler werden – Erneuerbare Energien nutzen statt abregeln“ | Download

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