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© Depositphotos | Admusic | Am deutlichsten steigt der Investitionsbedarf bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, beim Ausbau der Verteilnetzte und bei der Eisenbahninfrastruktur. 

Stromerzeugung 2016: Erneuerbare gleichbleibend, Gasverstromung legt zu

In einem aktuellen Bericht stellt das Fraunhofer ISE die Stromerzeugung aus den verschiedenen Energiequellen im Jahr 2016 dar. Die Erneuerbaren blieben ungefähr auf Vorjahresniveau, die Konventionellen verzeichneten leichte Einbußen. Nur Gaskraftwerke konnten merklich zulegen. 

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat den Bericht „Stromerzeugung in Deutschland im Jahr 2016“ veröffentlicht. Darin fasst der Autor und Energieexperte Bruno Burger die wichtigsten Daten der Energy Charts des Forschungsinstituts aus dem vergangenen Jahr zusammen.

Erneuerbare Energien im Schnitt ungefähr gleichbleibend

Demnach lieferten Photovoltaik-Anlagen in Deutschland im Jahr 2016 rund 37,6 Terawattstunden Solarstrom, die in das öffentliche Stromnetz eingespeist wurden. Die Stromproduktion aus Photovoltaik-Anlagen hat sich dem ISE zufolge im Vergleich zum Vorjahr um etwa 1,2 Terawattstunden verringert, was einem Minus von rund 3,3 Prozent entspricht. Dieser Rückgang sei auf einen relativ geringen Photovoltaik-Zubau (1,2 Gigawatt) und schlechtere Wetterverhältnisse im vergangenen Jahr zurückzuführen.

Zum Ende des Jahres 2016 seien in Deutschland Photovoltaik-Anlagen mit einer installierten Gesamtleistung von ungefähr 40,8 Gigawattpeak in Betrieb gewesen. Am 8. Mai um 13 Uhr lieferten alle Anlagen gemeinsam die höchste Gesamtleistung des Jahres von 28,5 Gigawatt. Das entsprach zu diesem Zeitpunkt einem Anteil von 47 Prozent an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland. Im gleichen Monat erzeugten deutsche Solarstromanlagen dem ISE zufolge mehr Strom als deutsche Kernkraftwerke.

Auch deutsche Windkraft-Anlagen produzierten im Jahr 2016 weniger Strom als im Vorjahr, insgesamt etwa 78 Terawattstunden (Onshore = 66 Terawattstunden; Offshore = 12 Terawattstunden) und rund 1,2 Terawattstunden weniger als 2015. Die maximale Leistung lieferten alle Windkraft-Anlagen gemeinsam am 8. Februar um 21:45 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt betrug die erzeugte Leistung rund 36,6 Gigawatt. In sechs Monaten erzeugten Windkraft-Anlagen in Deutschland mehr Strom als Kernkraftwerke. Im erzeugungsstärksten Monat Februar übertraf die Stromproduktion der Windkraft-Anlagen die Erzeugung aus Steinkohlekraftwerken.

Die Stromerzeugung aus Biomasse-Anlagen stieg im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 48 Terawattstunden an (2015 = 46 Terawattstunden). Wasserkraftwerken erzeugten rund 22 Terawattstunden Strom, was in etwa dem Durchschnitt der vergangenen Jahre entspricht. Zusammen erzeugten die erneuerbaren Energiequellen Solar, Wind, Biomasse und Wasser im vergangenem Jahr etwa 186 Terawattstunden Strom und verbleiben damit ungefähr auf Vorjahresniveau. Ihr Anteil am Strommix betrug rund 34 Prozent, ihr Anteil an der gesamten Bruttostromerzeugung rund 32 Prozent.

Atom und Kohle mit leichtem Rückgang

Die Stromproduktion aus Kernkraftwerken ging im vergangenem Jahr um rund 8 Prozent im Vergleich zum Jahr 2015 zurück und betrug insgesamt etwa 80 Terawattstunden. Das Fraunhofer ISE begründet den Rückgang vor allem mit der Abschaltung des Reaktors Grafenrheinfeld im Juni 2015.

Auch die Stromerzeugung aus Braunkohlekraftwerken ging leicht zurück – um 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – und betrug rund 134 Terawattstunden netto. Steinkohlekraftwerke produzierten rund 101 Terawattstunden Strom – etwa 5 Prozent weniger als im Vorjahr.

Besonders stark zulegen konnte die Stromerzeugung aus Gaskraftwerken für die öffentliche Stromversorgung. Insgesamt erzeugten sie im Jahr 2016 rund 43 Terawattstunden netto, was einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von etwa 40 Prozent entspricht. Das Fraunhofer ISE sieht den Hauptgrund für diese Steigerung in den niedrigen Gaspreisen im vergangenen Jahr. Gaskraftwerke für den industriellen Eigenbedarf erzeugten zusätzliche 20 bis 30 Terawattstunden Strom, schätzt das ISE.

Exportüberschuss auf neuem Rekordniveau

Der Exportüberschuss für Strom aus Deutschland lang im vergangenem Jahr bei etwa 50 Terawattstunden und erreichte damit einen neuen Rekordwert. Im Vergleich zum Jahr 2015 exportierte Deutschland rund 2 Terawattstunden beziehungsweise 4 Prozent mehr Strom ins Ausland als im Jahr 2016. Im Außenhandel erreichte Deutschland einen Überschuss von 40,2 Terawattstunden beziehungsweise ein Plus von 1,37 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Börsenstrompreis am Day-Ahead-Markt viel auf 28,20 Euro pro Megawattstunden. Laut dem ISE liegt er damit inflationsbereinigt ungefähr auf dem Niveau des Jahres 2002.

ise.fraunhofer.de | energy-charts.de | B. Burger, Fraunhofer ISE; Daten: DESTATIS und Leipziger Strombörse EEX, energetisch korrigierte Werteise.fraunhofer.de | energy-charts.de | B. Burger, Fraunhofer ISE; Daten: DESTATIS und Leipziger Strombörse EEX, energetisch korrigierte Werte
Quelle

pv-magazine.de | Mirco Sieg 2017

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