Studie: Solarparks – Gewinne für die Biodiversität
Eine aktuelle Studie des bne kommt zu dem Ergebnis, dass Solarparks positiv auf die Biodiversität wirken.
Eine der zentralen Fragen der Energiewende ist die optimale Verwendung des kappen Gutes „Fläche “, um Klimaschutz, Landwirtschaft und Naturschutz miteinander zu verbinden. Eine aktuelle Studie des bne kommt zu dem Ergebnis, dass Solarparks positiv auf die Biodiversität wirken. „Solarparks können die Artenvielfalt im Vergleich zur umgebenden Landschaft fördern“, so die Studienautoren.
Um die Klimaschutzziele zu erreichen, wird die Photovoltaik als günstige und umweltfreundliche Erzeugungsart ein Vielfaches der heute installierten Kapazitäten in Deutschland zubauen müssen. Neben Dachanlagen und versiegelten Flächen müssen zwangsläufig weitere Flächen für Solarparks erschlossen werden. Für die Unterstützung vor Ort ist es von elementarer Bedeutung, beim Bau von Solarparks die Belange des Naturschutzes, der Landwirtschaft und die der solaren Stromerzeugung in Einklang zu bringen, so Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (bne).
Hierauf zahlt eines der Kernergebnisse der Studie ein. „Eine Nutzung von Flächen für Solarparks ist grundsätzlich positiv zu sehen, da sie neben dem Klimaschutzbeitrag durch die Erzeugung erneuerbarer Energie gleichzeitig zu einer Flächenaufwertung im Sinne der Erhaltung der biologischen Vielfalt führen kann.“
Dr. Benedikt Ortmann, Geschäftsführer, BayWa r.e. Solar Projects: „Jetzt ist es wissenschaftlich belegt: Freiflächen-Photovoltaikanlagen sind Rückzugsräume für die Natur, sie sind gut für Umwelt, Tiere und Pflanzen. Nebenbei liefern sie saubere Energie billiger als neue konventionelle Kraftwerke. Was für ein Segen, dass es diese Technologie heute gibt, denn ohne sie wäre die Energiewende eine Utopie und der Klimawandel nicht aufzuhalten.“
Mit einem Flächenanteil von rund 50 Prozent ist die Landwirtschaft bundesweit der größte Flächennutzer. Da zahlreiche Arten auf landwirtschaftlich geprägte Lebensräume in Deutschland angewiesen sind, hat sie einen entsprechend großen Einfluss auf die Artenvielfalt. Ein großer Teil der Agrarflächen wird jedoch unter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Dünger intensiv genutzt. Hinzu kommt die starke Steigerung der Anbauflächen für Energiepflanzen und die Konzentration auf wenige Kulturarten. Beides hat keinen positiven Einfluss auf die Artenvielfalt. Im Gegenzug bieten laut der Studie gerade Solarparks durch ihre extensive Nutzung und Pflege des Grünlandes in den Reihenzwischenräumen eine arten- und individuenreiche Besiedlung.
„Natur- und Artenschutz sind schon heute fester Bestandteil unserer Freiflächen-Solaranlagen. Die Studie zeigt, dass Solarenergie mit Natur- und Klimaschutz Hand in Hand gehen kann“, so Thorsten Jörß, Leiter Projektentwicklung Photovoltaik der EnBW.
Solarparks sind damit ein wichtiger Baustein im Kampf gegen das Insektensterben. Volksbegehren wie „Rettet die Bienen“ mit Millionen von Unterschriften heben zu Recht die Notwendigkeit von Natur- und Umweltschutz hervor. Forderungen nach der Stilllegung großer intensiv bewirtschafteter landwirtschaftlicher Flächen werden lauter. Die Studie zeigt, dass Solarparks in der Agrarlandschaft bei entsprechender Pflege Blütenhorizonte erzeugen. Diese sind wiederum oftmals Nahrungsquelle für Nektar suchende Insekten, die im agrarisch geprägten Umfeld keine Nahrung finden. Damit sind sie Rückzugsräume für Arten in der Agrarlandschaft. Solarparks können damit ein wichtiger Baustein sein, wieder mehr Insekten in die Natur zurück zu bringen. Und davon profitieren Vögel ebenso wie Fledermäuse, Amphibien und Reptilien.
René Nissen, Geschäftsführer Wattmanufactur: „Wir sind davon überzeugt, dass Ökonomie und Ökologie keinen Widerspruch darstellen. Wir leben in unseren errichteten Solarparks seit mehreren Jahren den Dreiklang von sauberer Energieerzeugung, Artenvielfalt durch Schaffung von Rückzugräumen und Aufwertung der Böden durch extensive Bewirtschaftung – die Studie bestätigt die positiven Effekte unserer täglichen Arbeit.“