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Studie: Speicher zu Photovoltaik-Balkonanlagen senken Stromkosten

EUPD Research und Anker Solix liefern in ihrer Analyse verschiedene Rechenbeispiele, um die Wirtschaftlichkeit für die Kombination von Stecker-Solar-Geräten mit Batteriespeichern zu untersuchen.

Ein System mit 2 Kilowatt Photovoltaik-Leistung und 2 Kilowattstunden Speicherkapazität kann demnach die privaten Stromkosten um 64 Prozent senken. Es amortisiert sich der Studie zufolge damit in rund vier Jahren.

Photovoltaik-Balkonanlagen sind aktuell stark nachgefragt in Deutschland. Mit einem Speichersystem kombiniert, können sie auch wirtschaftlich für die Nutzer relevanter werden, wie eine aktuelle Marktstudie von EUPD Research in Zusammenarbeit mit Anker Solix, einem Anbieter von Stecker-Solar-Geräten und Speichern ergab. Sie haben Marktdaten, politische Rahmenbedingungen sowie reale Verbrauchs- und Installationsmuster – ergänzt durch konkrete Berechnungsszenarien für drei typische Haushaltsprofile analysiert.

Immer mehr Speicher werden in Kombination mit Stecker-Solar-Geräten installiert. Zu rund 90 Prozent erfolgt der gleichzeitige Einbau, Nachrüstungen sind noch selten, so die Analyse von EUPD Research.
Grafik: EUPD Research

So sind immerhin bereits rund 220.000 neue Batteriespeicher in Kombination mit steckerfertigen Photovoltaik-Anlagen im vergangenen Jahr installiert worden. Dies sei ein Zuwachs von rund 97 Prozent gegenüber 2023. In rund 90 Prozent der Fälle wird der Batteriespeicher dabei direkt mit der neuen Photovoltaik-Anlage verbaut. Für dieses Jahr wird mit einem weiteren Anstieg auf mehr als 300.000 neue Speicher zu Stecker-Solar-Geräten gerechnet.

Für die Studie haben EUPD Research und Anker Solix ermittelt, wie sich die Wirtschaftlichkeit unterschiedlicher Systemgrößen bei Haushaltsverbräuchen von 1000, 3000 und 4500 Kilowattstunden im Jahr darstellt. „Besonders überzeugend fällt dabei das Szenario für einen mittleren Haushalt aus: Ein System mit 2.000 Wattpeak PV-Leistung und 2 Kilowattstunden Batteriespeicher reduziert die Stromkosten um 64 Prozent und amortisiert sich damit in rund vier Jahren“, heißt es zu den Ergebnissen. Auch bei kleineren Varianten wie 1000 Watt Modulleistung und 1 Kilowattstunde Speicherkapazität seien eine Reduktion von rund 45 Prozent des Netzbezugs ermittelt worden.

Zur Validierung der Berechnungen habe Anker Solix eigene anonymisierte Nutzerdaten ausgewertet. Die Auswertung bezog sich auf mehrere tausend Systeme und deren Daten zwischen August 2024 und März 2025. Sie zeigten eine durchschnittliche Erhöhung des Eigenverbrauchs um mehr als 50 Prozent. Bei vier Solarmodulen und einem 3,2 Kilowattstunden Speicher hätten die Haushalte durchschnittlich 373 Euro an Stromkosten gespart. Dies ergebe eine Amortisation von 5,4 Jahren. In Einzelfällen, so Anker Solix, seien sogar jährliche Einsparungen von mehr als 900 Euro erreicht worden.

Nach der Analyse von EUPD Research und Anker Solix bleiben die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten für die Speicher allerdings weiterhin eine Hürde. 68 Prozent hätten dies in einer Befragung angegeben und von 73 Prozent wurde der Speicher als wirtschaftlich nicht attraktiv eingestuft. Daneben bestehen regulatorische Unsicherheiten über die Anmeldung oder technische Auslegung der Speichersysteme im Zusammenhang mit bestehenden Stecker-Solar-Geräten. Auch die fehlende Standardisierung bei Förderprogrammen auf kommunaler oder Landesebene erschwerten vielen interessierten Haushalten die Investitionsentscheidung, so die Analyse.

„Diese Diskrepanz zwischen dem technologischen Potenzial und gefühlter Wirtschaftlichkeit verdeutlicht die Notwendigkeit besserer Förderinstrumente, mehr Transparenz über reale Ersparnisse sowie einfach zugänglicher Lösungen – insbesondere für Mieterhaushalte, die häufig von klassischen Solarförderungen ausgeschlossen sind“, heißt es von EUPD Research und Anker Solix weiter.

Derzeit liegt die gesetzlich zulässige Wechselrichterleistung für Stecker-Solar-Geräte in Deutschland bei 800 Watt. Auch dies biete bereits Potenzial zur Stromkostenersparnis. Nach internen Analysen des Anbieters könnten Systeme mit bis zu fünf Kilowatt Ausgangsleistung den kompletten Tagesbedarf eines Haushalts mit 4500 Kilowattstunden Jahresbedarf decken. Dazu bedürfe es jedoch einer optimalen Ausrichtung und Speichermanagements. Diese Aussage stützt sich auf Szenarien in der EUPD-Studie, in denen Haushalte mit höherem Verbrauch, also 3000 oder 4500 Kilowattstunden jährlich, mit einer Eigenverbrauchsquote von bis zu 91 Prozent rechnen können – sofern ein ausreichend großer Speicher vorhanden sei.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „pv-magazine“ (Sandra Enkhardt) 2025 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von Sandra Enkhardt 2025 weiterverbreitet werden! | „pv magazine“ 01/2025 Online bestellen!

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