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Studie “Stadtwerke – Fit für die Zukunft?”

Der Energiesektor befindet sich im Umbruch, die konventionelle Energieerzeugung steht schwer unter Druck. Gleichzeitig führen ein stärkerer Wettbewerb und steigende Verbrauchspreise zu einer höheren Wechselbereitschaft der Kunden.

All dies bedeutet: In den traditionellen, großvolumigen Geschäftsfeldern brechen den Energieversorgern die Umsätze ein. Wie passen Stadtwerke ihre Geschäftsstrategien an das veränderte Marktumfeld an? Haben sie den finanziellen Spielraum für notwendige Investitionen? Und: Welche Rolle spielt bei all dem der Konzern Kommune?

Antworten auf diese und weitere Fragen gibt die neue Studie „Stadtwerke – fit für die Zukunft?“. Die Studie wurde von der im F.A.Z.-Fachverlag erscheinenden Zeitung „Der Neue Kämmerer“ in Kooperation mit der Universität Leipzig durchgeführt. Studienpartner sind BDO, BNP Paribas sowie Gelsenwasser.  

Kernergebnisse der Studie

  • Die Geschäftsführer und Vorstände von Stadtwerken sehen ihre Unternehmen vor großen Herausforderungen. In den aktuell wichtigsten Bereichen Vertrieb Strom, Vertrieb Gas und Netze für Strom und Gas erwarten die Unternehmenslenker in den kommenden fünf Jahren sinkende Ergebnisbeiträge.
  • Den Einbrüchen in den traditionellen Bereichen begegnen die Stadtwerke mit dem Einstieg in neue Geschäftsfelder. Hoffnungsträger sind dabei insbesondere Energiedienstleistungen, Telekommunikation, Erzeugung aus erneuerbaren Energien sowie Speichertechnologien. Allerdings ist das neue Geschäft zu kleinteilig, um die Verluste im großvolumigen Altgeschäft auszugleichen.
  • Die meisten Stadtwerke verfügen über ausreichende finanzielle Mittel für Investitionen in neue Geschäftsfelder. Ersatzinvestitionen erschöpfen den Finanzrahmen meist nicht.
  • Viele Kommunen sind als Eigentümer zudem bereit, die Stadtwerke bei einer strategischen Neuausrichtung mittels Ausschüttungsverzicht oder Eigenkapitalzufuhr zu unterstützen. Allerdings scheinen Kommunen darüber eher nach kommunaler Kassenlage als auf Basis der Finanzsituation ihres Stadtwerks zu entscheiden.
  • Die Refinanzierungsmöglichkeiten haben sich mit der Insolvenz der Stadtwerke Gera für die meisten Stadtwerke nicht wesentlich verschlechtert. So können sich die meisten Stadtwerke nach wie vor unkompliziert über bilaterale Bankkredite finanzieren.
  • Die Energiewende setzt insbesondere die größeren Stadtwerke unter Druck. Der Grund ist, dass diese besonders stark im Bereich der konventionellen Energieerzeugung tätig sind.

Kommentare der Studienpartner

André Horn, BDO, zum Einstieg der Stadtwerke in neue Geschäftsfelder: „Grundsätzlich ist der Einstieg in neue Geschäftsfelder und insbesondere Dienstleistungen der richtige Weg. Es sind aber auch Risiken zu beachten: Zum einen müssen Stadtwerke vollkommen neue Geschäftsfelder aufbauen, zum anderen treten sie in Konkurrenz mit etablierten Anbietern, wie z.B. Ingenieurbüros im Bereich der Energiedienstleistungen und Telekommunikationsunternehmen im Bereich Breitband. Zudem sehen wir Markteintritte branchenfremder und teilweise sehr innovativer Unternehmen. In Anbetracht des deutlich zunehmenden Wettbewerbs wird es nicht nur Gewinner geben.

Marion Haas, BNP Paribas, zur Refinanzierung der Stadtwerke: „Wir beobachten, dass sich zahlreiche Stadtwerke aufgrund der Größenordnung anstehender Investitionsvorhaben auch neuen Finanzierungspartnern öffnen müssen. Im Zuge der Energiewende gilt dies insbesondere für Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien. Dass Energiewende und Klimaschutz gelingen, hängt auch von der Finanzwirtschaft ab. Dieser Verantwortung stellen wir uns als Bank mit einem starken Bekenntnis zur Finanzierung erneuerbarer Energien.“

Frank Neumann, Gelsenwasser, zum Thema Kooperationen: „Die Ergebnisse zeigen, dass gerade in Zeiten des Wandels bei jungen und etablierten Stadtwerken der Wunsch besteht, Kooperationen in unterschiedlicher Form einzugehen. Nachgefragt werden Partner, die effiziente, dezentrale und digitale Lösungen in Kooperationsmodellen anbieten.“

Die Studie zum Download finden Sie auf der Homepage der Zeitung “Der Neue Kämmerer”

Quelle

BNP Paribas Deutschland 2017

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