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© SINN Power GmbH

Weltweit erste senkrecht schwimmenden Photovoltaikanlage in Betrieb

Am 10. Oktober 2025 feiert die SINN Power GmbH die Einweihung der weltweit ersten vertikal schwimmenden Photovoltaikanlage auf einem Baggersee im Landkreis Starnberg.

Das besondere bei diesem Projekt „das PV-Strom produziert, wenn herkömmliche Kraftwerke keinen produzieren,“ so Dr. Sinn

Die vorgestellte SKipp Float von SINN Power zeichnet sich durch ihre außergewöhnliche Umweltfreundlichkeit aus – sie beeinträchtigt weder Flora, Fauna noch das aquatische Habitat, da sie nahezu keine Überdeckung der Wasseroberfläche verursacht, noch schädliche Materialien verbaut sind. Zudem überzeugt sie durch ihre extreme Sturm- und Wellenfestigkeit. Durch die senkrechte West-Ost-Ausrichtung setzt sie neue Maßstäbe in der Stromerzeugung zu Tageszeiten, in denen herkömmliche Photovoltaikanlagen keinen oder nur geringen Ertrag liefern und erzielt dadurch einen deutlich höheren Energie- bzw. Stromwert.

Eckdaten zum Kraftwerk

Mit einer installierten Leistung von 1,87 MW, einer erwarteten Jahresstromproduktion von rund 2 GWh und einer Bedeckung von nur 4,65 % der Seefläche erreicht die Anlage eine bislang unerreichte spezifische Leistungsdichte. Die elektrische Verschaltung erfolgt dabei über ein schwimmendes Kabelsystem mit zentralem Einspeisepunkt am Ufer.

Bereits in den ersten Betriebswochen hat sich die technische Zuverlässigkeit bestätigt: Die Anlage reagiert wie vorgesehen auf Windlasten und Pegelstandänderungen. Das Kieswerk konnte den Netzstrombezug in diesem Zeitraum um knapp 60 % reduzieren – ein klarer Nachweis für die Effizienz und Praxistauglichkeit der, von SINN Power entwickelten, vertikalen Floating-PV-Technologie.

Über den Jahresverlauf werden die 2600 PV-Module den Netzstrombedarfs des Kieswerks voraussichtlich um bis zu 70 % senken. Dabei ist hervorzuheben, dass aktuell noch kein Speichersystem installiert wurde, welches die Autarkie weiter erhöhen wird.

© www.sinnpower.com

Technologische Innovation

Die SKipp-Anlage steht für eine neue Generation schwimmender Solarsysteme. Im Gegensatz zu herkömmlichen Floating-PV-Konstruktionen basiert das System auf senkrecht montierten Modulen, die in Ost-West-Ausrichtung installiert und durch mindestens vier Meter breite Freiwasserkorridore getrennt sind. Diese Konfiguration sorgt für eine gleichmäßige Stromproduktion über den gesamten Tagesverlauf hinweg und erhöht die spezifischen Erträge. Die Leistungsspitzen und Produktionsüberschüsse entstehen vor allem in den Morgen- und Abendstunden, wenn die Einspeisevergütung an den Strombörsen am höchsten ist.

Eine kielartige Unterstruktur mit bis zu 1,60 m Tiefe fixiert die Module in vertikaler Position an dem ausgeklügelten Seilsystem und erlaubt kontrollierte Bewegungen bei Winddruck. So werden mechanische Belastungen minimiert und die Stabilität bei wechselnden Wasserständen gewährleistet.

Besonderheiten der Anlage

Die Anlage bedeckt lediglich 4,65 % der Wasserfläche und bleibt damit deutlich unter der im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) festgelegten Obergrenze von 15 %. Diese geringe Bedeckung ermöglicht eine außergewöhnlich hohe spezifische Leistungsdichte, die mit klassischen Floating-PV-Systemen kaum erreichbar ist.

Bereits in der Planung wurde eine zweite Ausbaustufe mit zusätzlichen 1,7 MW berücksichtigt, die auch nach Umsetzung eine Gesamtversiegelung von unter 10 % wahrt. Dank des privilegierten Genehmigungsstatus und der konstruktiven Zusammenarbeit mit dem verantwortlichen Wasseramt und der Naturschutzbehörde konnte das Verfahren deutlich beschleunigt werden. Eine parallele Umsetzung beider Stufen war nicht sinnvoll, da der Eigenverbrauch sonst zu gering ausgefallen wäre und der Privilegierungsstatus verloren gegangen wäre.

Neben ihrer energetischen Effizienz überzeugt die SKipp-Anlage auch ökologisch. Die Konstruktion lässt Sauerstoffaustausch und Sonnenlicht an der Wasseroberfläche zu und fördert zusätzlich die natürliche Umwälzung der Wasserschichten. Erste Beobachtungen zeigen zudem, dass die Anlage selbst neuen Lebensraum schafft: Auf den Schwimmkörpern des Seilsystems wurden brütende Wasservögel gesichtet und im Bereich der kielartigen Rückstellgewichte sammeln sich Fischschwärme.
Messbojen, die bereits vor Baubeginn installiert wurden, zeigen, dass sich die Wasserqualität seit der Inbetriebnahme tendenziell verbessert hat. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass die Anlage keine Beeinträchtigung des Ökosystems verursacht, sondern lokal sogar stabilisierende Effekte entfalten kann.

Anwendungsbereiche

Die patentierte SKipp-Technologie eignet sich für alle ganzjährig wasserführenden künstlichen Gewässer ab 1,6 m Tiefe, insbesondere für Kiesgruben und Baggerseen, die unter die 15 %-Flächenregel des WHG fallen. Durch die vertikale Anordnung der Module lässt sich diese Begrenzung umgehen, wodurch sich auch kleinere Gewässer wirtschaftlich mit PV-Kraftwerken ausstatten lassen.

Zu den Zielgruppen zählen insbesondere Unternehmen mit hohem Strombedarf oder einer geplanten Elektrifizierungsstrategie. Neben dem hohen Eigenverbrauchsanteil überzeugt SKipp durch ein netzdienliches Erzeugungsprofil, das zur Stabilisierung regionaler Netze beiträgt.

Darüber hinaus wurde die SKipp Float auch für den maritimen Einsatz entwickelt. Sie ist bereits heute für Anwendungen im offenen Wasser einsatzfähig und erfüllt die technischen Anforderungen für den Betrieb unter maritimen Bedingungen. Ziel von SINN Power ist es, diese innovative Floating-PV-Technologie künftig auch im maritimen Bereich einzusetzen, um dort neue Maßstäbe in der nachhaltigen Stromerzeugung auf See zu setzen.

Mit SKipp zeigt SINN Power, wie bayerische Ingenieurskunst und praxisorientierte Energietechnik zusammenwirken, um erneuerbare Stromproduktion auf künstlichen und natürlichen Wasserflächen wirtschaftlich, flächenschonend und skalierbar zu realisieren.

Quelle

Eine Story von SINN Power GmbH 2025 | PRESSEBOX

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