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Windenergie an Land 2014: Rekordzubau von 4.750 Megawatt in Deutschland

Windenergie an Land 2014: Rekordzubau von 4.750 Megawatt in Deutschland. Die massive Unterstützung der Bundesländer für die Energiewende zeigt ihre Wirkung.

Erstmals kann die Branche in Deutschland 4.750 Megawatt an Land neu installieren, wie die Deutsche WindGuard im Auftrag des Bundesverbandes Windenergie e.V. (BWE) und von VDMA Power Systems ermittelte. Dies entspricht einem Wachstum von 58 Prozent gegenüber dem Zubau im Vorjahr (2.998 Megawatt). Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie: „Dies war nur möglich, weil Landesregierungen von Bayern bis Mecklenburg-Vorpommern, vom Saarland bis Schleswig-Holstein unter dem Eindruck der Reaktorkatastrophe in Fukushima seit 2011 neue Flächen für die Nutzung der Windenergie an Land ausgewiesen hatten.“ 

Der Abbau von 544 Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von etwa 364 Megawatt wurde im Jahr 2014 erfasst. Tatsächlich ist der Wert wahrscheinlich höher. Damit liegt der Nettozubau bei höchstens 4.386 Megawatt. Lars Bondo Krogsgaard, Vorsitzender des Lenkungsgremiums Windenergieanlagen im VDMA: „Nicht nur beim Zubau und beim Abbau wurden im Jahr 2014 Rekordwerte erzielt, sondern auch im Ersatzanlagengeschäft mit weit über 1.000 Megawatt Leistung. Damit ist das Repowering ein Milliarden Euro Markt geworden. Obwohl es in einigen Ländern noch zur Neuausweisung von Flächen für Windenergieanlagen kommen wird, gilt es in Zukunft einen starken Fokus auf das Repowering zu legen. Moderne effiziente Windenergieanlagen erbringen wichtige Systemdienstleistungen und tragen so zur Netzstabilität bei. Angesichts der hohen Zubauzahlen vor 15 Jahren besteht jetzt die Chance, den Kraftwerkspark der Windenergie noch systemverträglicher und leistungsfähiger zu gestalten“, unterstreicht Lars Bondo Krogsgaard.

„Heute ernten wir, was die Landesregierungen und Landesparlamente seit 2011 gesät haben“, so Hermann Albers. „In den meisten Bundesländern wurden die Chancen der Energiewende für die regionale Wertschöpfung schnell erkannt und beherzt genutzt. Die Windenergie an Land macht 2014 noch einmal einen deutlichen Sprung nach vorn und unterstreicht, dass sie der starke Motor der Energiewende ist. Die Tatsache, dass der Zubau so dynamisch erfolgt und damit auch über unseren Prognosen liegt, hängt allerdings auch an der Verunsicherung durch neue Abstandsregelungen in Bayern und die Debatten um das EEG. Ein kontinuierlicher und weniger sprunghafter Ausbau der Windenergie ist für die Industrie und die Energiewende, bei der Strom, Mobilität und Wärme zusammengedacht werden müssen, unerlässlich.“

Lars Bondo Krogsgaard. „Die Energiewende ist national und international auf Erfolgskurs. Der starke Zubau in Deutschland ging einher mit einem deutlichen Wachstum in internationalen Märkten, auf denen deutsche Hersteller durch ihre Technologieführerschaft hervorragend positioniert sind. Die Technologierführerschaft ist nur zu sichern, wenn wir die Technik im deutschen Heimatmarkt dynamisch weiterentwickeln.“ 2014 wurden nach fundierten Einschätzungen von VDMA Power Systems weltweit etwa 44.000 Megawatt an Land installiert, ein Anstieg von 31 Prozent gegenüber 2013 (33.658 Megawatt). Bloomberg Energy Finance taxiert den US-Markt im Jahr 2014 auf 4.700 Megawatt und den chinesischen Markt auf 20.700 Megawatt. „Der deutsche Markt liegt demnach bei der neu installierten Leistung auf Augenhöhe mit dem US-Markt und bei einem knappen Viertel des chinesischen Marktes. Leider bleiben diese Märkte aufgrund wechselnder Rahmenbedingungen in den USA und Abschottungstendenzen in China für die deutsche Windindustrie schwierig. Eine stabilere Entwicklung und gute Basis für unser Geschäft sehen wir in den etablierten europäischen Kernmärkten. Auch in boomenden Märkten wie der Türkei mit 800 Megawatt in 2014, Südafrika, Kanada mit 1.800 Megawatt, Mexiko oder den südamerikanischen Ländern können Hersteller aus Deutschland punkten“, sagt Lars Bondo Krogsgaard.“

VDMA Power Systems und der BWE weisen darauf hin, dass sich der deutliche Zubau nicht auf die Strompreise auswirkt. Die kostengünstige Windenergie an Land trage im Gegenteil dazu bei, dass Strom für Haushalte, Handwerk, Gewerbe und Industrie bezahlbar bleibe. Nach den Plänen der Bundesregierung soll der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung 2025 40 bis 45 Prozent und 2050 mindestens 80 Prozent betragen. Dies hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel zuletzt am 14. Januar auf dem Neujahrsempfang des Bundesverbandes Erneuerbarer Energien unterstrichen. „Wir sichern der Bundesregierung das Erreichen dieser Ausbauziele zu“, so Hermann Albers und Lars Bondo Krogsgaard, „wenn der Ausbau der Windenergie kontinuierlich vorangeht“. Politik muss jetzt für einen verlässlichen gesetzlichen Rahmen sorgen und insbesondere das Strommarktdesign so ausrichten, dass Flexibilität belohnt wird“, hebt Hermann Albers hervor.

„Für 2015 erwarten wir in Deutschland einen starken Zubau auf einem Niveau von 3.500 bis 4.000 Megawatt netto. Für 2016 sehen wir einen Marktrückgang bleiben aber auf hohem Niveau. Wie die Perspektive ab 2017 aussieht, hängt entscheidend davon ab, wann es zu Ausschreibungen kommt und wie diese gestaltet werden. Wir begrüßen, dass die Bundesregierung mit der Branche hierzu einen intensiven Austausch führt. Wir wünschen uns, eine sorgfältige Entwicklung des Systemwechsels hin zu einem Ausschreibungsverfahren mit klar definierten Übergangsfristen. Die Ausschreibungen und das neue Strommarktdesign müssen ein Erfolg werden. Etwas anderes können wir uns in Deutschland auch als globaler Technologieführer nicht leisten“, so Lars Bondo Krogsgaard.

Factsheet: Status der Windenergie an Land in Deutschland 2014
Präsentation: Windenergie an Land-Jahreszahlen 2014
Offshore-Windenergie 2014 in Deutschland: Die Gigawattmarke ist überschritten

Quelle

Bundesverbandes Windenergie e.V. (BWE) 2015

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