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Als gäbe es kein Morgen

Unsere Welt ist ein  riesiges Pulverfass. Das zeigt der neue Jahresbericht des Stockholmer Instituts für Friedensforschung (Sipri, International Peace Research Institute).

China rüstet auf, Russland und die Ukraine sowieso und am meisten sind die Rüstungsausgaben in der EU gestiegen, am höchsten sind die in den USA. Insgesamt wurden 2022 für Rüstung und Kriegsvorbereitung 2.24 Billiarden Dollar, das sind 2.240 Milliarden,  ausgegeben, ein Allzeithoch  als hätten wir keine anderen Probleme auf der Welt.

Jeder rüstet und alle anderen fühlen sich dann bedroht und rüsten wieder. Wir versuchen unsere eigene Angst dadurch zu überwinden, dass wir anderen noch mehr Angst machen. Ein Teufelskreis. Der Sipri-Bericht stellt fest, dass die Militärausgaben der EU so hoch sind wie im Kalten Krieg. Und weit und breit ist kein Gorbatschow in Sicht. Statt des Traums vom „ewigen Frieden“ (Kant), sehen wir uns immer mehr intensiver Bedrohung ausgesetzt.

Das internationale Vertrauen, das dank Gorbatschow am Ende des Kalten Krieges mehr und mehr gewachsen war, weicht ständig wachsendem Misstrauen und aggressivem Konkurrenzdenken. Im großen Stil erleben wir wachsende Rivalitäten. Neben der russischen Aggression in der Ukraine rüsten China und Japan gegeneinander auf als gäbe es kein Morgen. Nie zuvor wurde auf unserer Welt so viel Geld für Rüstung und Kriegsvorbereitung ausgegeben. 

Kriege, die vorbereitet wurden, wurden meist auch geführt. Die hohen Investitionen müssen sich ja auch „lohnen“. Der Sipri-Bericht stellt fest, dass im Jahrzehnt zwischen 2010 und 2020 doppelt so viele Menschen durch Gewalt getötet wurden wie ein Jahrzehnt zuvor. Die Welt wird dunkler.

Frieden ist zwar immer noch möglich. Aber es gibt immer weniger davon. Das Nuklear-Waffen-Arsenal war nach dem Kalten Krieg durch die Abrüstungsinitiative von Gorbatschow und Reagan um 80 Prozent geschrumpft, von über 75.000 Atomwaffen auf 15.000. Doch heute steigt es wieder.

Der Sipri-Chef, der Brite Dan Smith, sagt in dieser scheinbar hoffnungslosen Zeit der Süddeutschen Zeitung: „Wenn wir die Hoffnung aufgeben, dass es besser wird, dann wird´s noch düsterer.“

Wird es wieder besser? Darum bemüht sich zur Zeit die Initiative „1millionforpeace.org“ (die Webseite ist in Vorbereitung!) nach diesem Motto:

„Willst du Frieden auf unserem Planeten, muss Frieden auf den Kontinenten herrschen. Damit Frieden auf den Kontinenten herrscht, muss Frieden in den Ländern sein. Damit Frieden in die Länder kommt, muss Frieden in den Regionen Einzug haben. Damit Frieden in den Regionen Einzug hält, muss es Frieden in den Städten geben. Damit es Frieden in den Städten gibt, muss Frieden in den Gemeinden und Dörfern existieren. Damit Frieden in Gemeinden und Dörfern existiert, muss Frieden in die Straßen und Nachbarschaften gelangen. Damit Frieden in Straßen und Nachbarschaften gelangt, braucht es Frieden in den Häusern. Um Frieden in die Häuser zu bringen brauchen wir Frieden in Familien. Damit Frieden in Familien kommt, bedarf es Frieden – in uns selbst.“ 

Alle Probleme, die von Menschen geschaffen wurden, können auch von Menschen gelöst werden. Wenn tatsächlich eine Million Menschen jede Woche 12,5 Minuten diese Friedens-Meditation üben, wird das eine große Auswirkung für den Frieden in Europa und der Welt haben. Wir haben die Geist-Kraft zu lange vernachlässigt. Die positive Wirkung dieser Massenmeditation wurde in mehreren US-Großstädten mit Erfolg erprobt. Die Gewalttaten gingen dort signifikant zurück.

Quelle

Franz Alt 2023

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