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Formel 1 für Elektroautos?

„Das Ganze ist völlig verrückt“. Aber, so fügt der 43-jährige spanische Multimillionär grinsend hinzu: „Wir würden uns Sorgen machen, wenn eine Woche verginge, in der uns niemand verrückt nennt“. Das sagt ein Mann der Süddeutschen Zeitung, der zurzeit von einer internationalen Konferenz zur anderen um die Welt jettet. Seine verrückte Idee: Aus der populären Formel 1-Welt der klassischen Benzinautos eine internationale Rennserie für Elektroautos machen. Von der Formel 1 also zur Formel E. Das soll dann den Durchbruch für Elektroautos weltweit werden.

Der „verrückte“ Mann heißt Alejandro Agag, war Politiker, Banker und Manager, ist Schwiegersohn des ehemaligen spanischen Ministerpräsidenten Aznar und bereitet zurzeit das erste E-Autorennen der Welt in Peking noch in diesem Herbst vor. Erwartet werden 250.000 Menschen.

Am 30. Mai 2015 sollen die Formel-E-Autos dann schon in Berlin auf dem Feld des alten Flughafens Tempelhof fahren. Wettkämpfe in acht weiteren Großstädten sollen folgen. Die E-Auto-Rennen finden allerdings nicht wie die klassischen Formel 1- Rennen weit außerhalb der Städte statt, sondern ganz bewusst in Innenstädten. Denn E-Autos hinterlassen keine Gesundheits- und Klimaschädlichen CO2-Abgase. Das ist die wichtigste Botschaft von Alejandro Agag.

Noch immer haben E-Autos das Image von lahmen, aber teuren Enten mit viel zu kurzen Reichweiten der Batterie. Das will Agag ändern. Er erklärt, dass der Automobilverband FIA sein Vorhaben unterstützt und dass es von Michelin, dem Chiphersteller Qualcomm, dem Uhrenkonzern Tag-Heuer und von fast allen großen Autobauern der Welt gesponsert wird. Sie alle wollen sich mit dem Etikett „Nachhaltige Mobilität“ schmücken. Der „Verrückte“ hat für sein Vorhaben bis jetzt 100 Millionen Dollar zusammen.

2008 hatte das Magazin GQ Agag zum „wichtigsten Geschäftsmann Spaniens“ erklärt.

Aber gibt es für E-Autos nicht noch immer das Problem der zu schwachen Batterien? Das löst der Spanier mit dem Batterie-Hersteller Williams Advanced Engineering, einer Schwesterfirma des Formel 1-Rennstalls Williams. Sie baut die Batterien für die erste Formel E-Weltmeisterschaft. Beim Boxenstopp wird nicht die Batterie gewechselt, sondern das ganze Auto.

Agag ist davon überzeugt, dass die Batterie-Technologie immer besser und billiger werden wird – wie beim Handy in den letzten 25 Jahren. Am Anfang konnte ein Handy nicht mal Telefonnummern speichern. Aber heute kann es alles, was die moderne Kommunikation erfordert.

Warum also soll bei der Batterie eine ähnliche Entwicklung nicht möglich sein? In einer Zeit, in der wir auf den Mond fliegen können, werden wir wohl auch noch leistungsfähigere Batterien hinkriegen.

Das E-Auto von Tesla fährt schon heute bis zu 500 Kilometer mit einer Batterie-Ladung – auch das schien noch vor wenigen Jahren unmöglich.

Quelle

Franz Alt 2014

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