Franz Alt: Warum werden Atomwaffen noch akzeptiert?
Transparenz TV | Montag, 03. August 2020 | 20:30 Uhr
75 Jahre nach den beiden Abwürfen von Atombomben in Hiroshima und Nagasaki stellen sich immer dringender werdende Fragen: Warum ist es nicht gelungen, nach der weltweiten Ächtung und Abschaffung von Chemie- und Biowaffen auch die Atomwaffen abzuschaffen? Denn noch heute sterben Menschen an den Folgen der Atombomben-Abwürfe in Japan.
Die größte Katastrophe liegt nicht hinter uns, sondern vor uns: Die Arsenale der Atomwaffenmächte sind gefüllt. ICAN Deutschland zählt so: „Im Besitz der neun Atomwaffenstaaten befinden sich ca. 13.400 Atomwaffen…93 Prozent der Atomwaffen gehören den USA oder Russland. Fast 4000 sind sofort einsatzfähig. Davon sind geschätzte 1800 in ständiger Höchstalarmbereitschaft (Launch-On-Warning) und können ihr Ziel binnen weniger Minuten erreichen.“
Wie kann es sein, dass die Zivilgesellschaft über Jahrzehnte gegen Atomkraftwerke auf die Straße ging und sich durchsetzte, während Atomwaffen, die das Leben auf dem gesamten Planeten in Sekunden auslöschen können, offenbar toleriert werden? Engagement gab und gibt es, aber warum konnte man sich nicht durchsetzen? Auch in Deutschland lagern Atomwaffen, die von deutschen Kampfflugzeugen nach Russland getragen werden sollen. Der Bundestag fordert längst, diese Waffen abzuziehen, doch nichts geschah. Warum das so ist und was jetzt geschehen muss, darüber berichtet Franz Alt in dieser Sendung.
- Studiogast: Marion Küpker – Vertreterin des Internationalen Versöhnungsbundes
- Moderation: Franz Alt
