Frau Merkel und Herr Gabriel, worauf warten Sie?
Wie teuer wird Klimaschutz? Können wir uns den überhaupt leisten?
Es sind gerademal sieben Jahre her, dass die Bundeskanzlerin mit ihrem damaligen Umweltminister Sigmar Gabriel nach Grönland flog, sich mit roter Jacke vor schmelzenden Gletschern fotografieren und weltweit als „Klima-Queen“ feiern ließ. Angela Merkel: „Die Klimafrage ist die Überlebensfrage der Menschheit.“Und heute? Wo stehen Merkel und Gabriel beim Klimaschutz?
Die Gletscher schmelzen fünfmal schneller als sie es vor zehn Jahren erwartet haben, erklären uns in diesen Tagen Gletscherforscher in Grönland. Die Welt emittiert 30% mehr Treibhausgase als noch 2007. Die Extremwetter nehmen zu – auch in Europa. Das Klima ändert sich dramatisch. Es ist global wärmer als je zuvor in den letzten 800.000 Jahren. Aber für die heute in Deutschland Regierenden ist Klimaschutz zum Lippenbekenntnis geworden.
Nächste Woche findet in New York ein Klima-Sondergipfel der UNO statt. Die Bundeskanzlerin fährt nicht mal hin. Der Bundeswirtschaftsminister bremst die Energiewende anstatt sie zu beschleunigen. Deutschland, Jahre lang Vorreiter, verfehlt inzwischen seine Klimaschutzziele. Fatale Signale aus Berlin!
Es reicht nicht, zu erklären, dass ab 2015, wenn Deutschland die G7-Präsidentschaft innehat, alles besser werde. Wer will, dass es 2015 ein Nachfolge-Protokoll für das Kyoto-Abkommen geben soll, wer will, dass das Zwei-Grad-Ziel noch erreicht wird, wer will, dass sich 190 Staaten doch noch doch zu wirksamem Klimaschutz durchringen, darf jetzt nicht abseits stehen, sondern muss führen und nicht denen das Tempo überlassen, die schon immer gebremst haben.
Mit der Natur kann man nicht verhandeln, hat die Umweltministern Barbara Hendriks in diesen Tagen gesagt. Intelligenter Klimaschutz schützt nicht nur das Klima, sondern schafft Arbeitsplätze, eröffnet für Deutschland Exportchancen, bringt Wettbewerbsvorteile und schafft Wachstum an der richtigen Stelle.
Klimaschutz ist mehr als Umweltpolitik, sondern ein Gewinn für alle. Frau Merkel und Herr Gabriel, worauf warten Sie?
Quelle
Franz Alt