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pixabay.com | luigi58

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Nicht alles ist gut, aber es wird immer besser

Viele Menschen haben heute Angst vor Transformation und Veränderung. Sie vergessen, dass die gesamte Menschheitsgeschichte eine Geschichte von Transformation, Veränderungen und Verbesserungen ist.

Deshalb haben vor allem junge Menschen das Gefühl, dass ihr Leben ständig in Gefahr ist und keine Perspektive hat. Sie haben Zukunftsangst, weil sie permanent mit negativen kurzfristigen Nachrichten über Dürre, Überschwemmungen, Hungersnöten, Klimakatastrophe und dem Anstieg des Meeresspiegels konfrontiert werden. Dabei gehen die langfristigen positiven Entwicklungen unter. Das aber führt zu Resignation und Verzweiflung. Deshalb will ich hier eine Expertin für langfristige positive Entwicklungen zu Wort kommen lassen: Hannah Ritchie.

Die Engländerin ist leitende Forscherin bei der einflussreichen Online-Publikation „Our world in Data“, welche die neuesten Daten über die größten Probleme der Welt zusammenfasst. Hannah Ritchie hat diese acht wichtigsten Entwicklungen der letzten 200 Jahre in einem Buch zusammengestellt, dem sie den vielsagenden Titel verpasste: „Hoffnung für Verzweifelte – Wie wir als erste Generation die Erde zu einem besseren Ort machen“ (Piper Verlag  2024)

Diese Daten – zu acht Thesen zusammengefasst – sagen nicht, dass alles gut ist, Aber sie zeigen, dass unsere heutige Welt entschieden besser ist als zu früheren Zeiten:

Erstens: Seit 1960 hat sich die jährliche Kindersterblichkeit mehr als halbiert. Was für eine großartige Errungenschaft.

Zweitens: Auch die Müttersterblichkeit ist in den letzten Jahren weltweit zurückgegangen.

Drittens: Bis zum 19. Jahrhundert lag die durchschnittliche Lebenserwartung in England und Deutschland zwischen 30 und 40 Jahren und selbst zur Jahrhundertwende stieg sie auf nur 50 Jahre, mitten im 20. Jahrhundert kletterte sie auf 70 Jahre und lag 2019 bei über 80 Jahren. Überall auf der Welt leben die Menschen heute länger als je zuvor. Doch dafür interessiert sich kaum jemand.

Viertens: Hunger war fast in der gesamten Menschheitsgeschichte an der Tagesordnung. Hunger war die Geisel der Menschheit. Das änderte sich erst in den letzten Jahrzehnten des 20 Jahrhunderts. Vor allem der technologische Fortschritt machte die Landwirtschaft viel produktiver. Das Leben fast aller Menschen war nicht mehr hauptsächlich ein Überlebenskampf. Doch bis heute ist Hunger ein großes Problem. Etwa 700 Millionen Menschen haben immer noch nicht genug zu essen. Aber 1970 waren es noch dreimal so viele. Das Problem ist freilich nicht, dass wir zu wenig produzieren. Die UNO hat schon Ende des letzten Jahrhunderts errechnet, dass wir genug produzieren, um etwa 13 Milliarden Menschen ernähren zu können. Auch das Hunger-Problem ist lösbar. Nach jedem zweiten meiner Vorträge höre ich „Es gibt einfach zu viele Menschen auf der Welt. Das ist das eigentliche Problem“.  Ein weit verbreiteter Irrtum. Richtig ist, dass noch immer Millionen Menschen zu wenig zu essen haben, aber Milliarden haben zu viel und sind übergewichtig. Das wirkliche Problem ist die globale Ungleichheit.

Fünftens: 2020 hatten 75 Prozent der Menschheit Zugang zu sauberem Trinkwasser. Im Jahr 2.000 waren es nur 60 Prozent. Kanalisation und Hygiene retten jedes Jahr Millionen von Menschen das Leben.

Sechstens: Seit acht Jahren erhalten jeden Tag 300.000 mehr Menschen Zugang zu Strom und zu sauberem Wasser.

Siebtens: 1820 konnten global nur zehn Prozent der erwachsenen Menschen lesen und schreiben. 1950 waren es 50 Prozent, heute sind es über 90 Prozent. Die wichtige Frage ist: Was machen wir mit all dieser Intelligenz?

Achtens: 1820 lebten drei Viertel der Weltbevölkerung unter der heutigen extremen Armutsgrenze von 2.15 US-Dollar am Tag. Heute leben weniger als zehn Prozent unter der Grenze von extremer Armut. Jeden Tag sind es 189.000 Menschen weniger.

Diese acht positiven Entwicklungen haben – einerseits – das Leben von Milliarden Menschen verbessert. Doch dieser grandiose Fortschritt ist in der öffentlichen und veröffentlichten Meinung unterbelichtet. Aber dieser Fortschritt hat – andererseits – auch einen hohen Preis für die Umwelt durch: Luftverschmutzung, Klimawandel, Entwaldung, Verlust der biologischen Vielfalt, Plastik im Meer und Überfischung, um nur auf einige unserer heutigen Probleme hinzuweisen.

Als neunter Fortschritts-Punkt wird bald der Erfolg der solaren Weltrevolution weltweit anerkannt sein.

Jedes heute neu geborene Kind soll in 20 Jahren sagen können:

  • Ich kam auf die Welt in der Morgenröte der solaren Weltrevolution.
  • Ich habe erlebt, dass das Solarzeitalter beginnt und
  • Ich weiß, dass die Sonne gewinnt.
  • Das verleiht meinem Leben Ziel und Sinn.
Quelle

Franz Alt 2024

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