Ostern 2016: Was Jesus wirklich gesagt hat
Über zwei Milliarden Christen feiern das Osterfest. Aber wissen wir, was vor 2.000 Jahren wirklich geschah? Das müsste doch in den Evangelien stehen.
Die Bibel – das Buch der Bücher – ist zwar das meist gekaufte Buch der Welt, aber zugleich das am wenigsten gelesene. Warum waren die Menschen vor 2.000 Jahren am See Genezareth „verrückt“ nach Jesus – wie der Evangelist Matthäus schreibt – und warum hat er uns heute so wenig zu sagen? Liegt das an uns oder an Jesus? Und warum treten Jahr für Jahr mehr Menschen aus den Kirchen aus?
Viele Jesus-Worte sind falsch übersetzt oder sie wurden von Theologen, die Jesus „verbessern“ wollten, gefälscht. Deshalb wissen wir Heutigen vieles von dem, was Jesus lehrte, gar nicht und vieles, was wir Christen glauben, hat er nicht gelehrt. Jesus sprach Aramäisch, aber viereinhalb Milliarden Bibeln sind aus dem Griechischen übersetzt. Aber das Aramäische war damals vom Griechischen so weit entfernt wie heute das Deutsche vom Arabischen.
Der Theologe Günter Schwarz, ein evangelischer Pastor, hat 50 Jahre lang jeden Tag Aramäisch gelernt, um Jesus in seiner Muttersprache und in seiner Geisteswelt besser zu verstehen. In der Spur dieses „aramäischen“ Jesus habe ich in meinem neuen Jesus-Buch „Was Jesus wirklich gesagt hat – Eine Auferweckung“ versucht, dem wirklichen Jesus näher zu kommen. Damit habe ich offenbar einen Nerv der Zeit getroffen. Das Buch war nach zwei Tagen „Spiegel-Bestseller“ und ist soeben in der siebten Auflage erschienen – fünf Monate nach seinem Erscheinen.
An einigen Beispielen will ich aufzeigen, wie wir den Ur-Jesus in seiner Muttersprache heute besser verstehen können: Jesus hat sich nie als Gott bezeichnet, sondern immer als „Kind Gottes“. Seine Mutter hatte sieben Kinder und war natürlich keine „Jungfrau“, sondern eine „junge Frau“. Das Wort „Jungfrau“ gibt es im Aramäischen gar nicht. Jesus lehrte etwas ganz anderes über die Sexualität als das, was uns die Kirchen seit 2.000 Jahren gelehrt haben.
Von einem „Dreieinigen Gott“ hat Jesus nie gesprochen: Er hat auch keinen strengen Richter-Gott oder Rache-Gott verkündet, sondern einen liebenden, ja einen mütterlichen Vater. Sein „Abba“ – auf Aramäisch“ – war – auf deutsch – ein Papi. Das Papsttum ist von Jesus nicht gewollt, sondern eine spätere Fälschung.
Jesus war ein radikaler Pazifist und ein aufregender Heiler. Im Geiste Jesu können Menschen niemals Sünden vergeben. Das kann allein Gott.
Die Kreuzigung am Karfreitag hat er überlebt, die Angst vor dem Tod hat er an Ostern endgültig überwunden. Seine Botschaft: Ihr könnt nie tiefer fallen als in Gottes Hände.
Er hatte am Kreuz das, was wir heute auch in der Wissenschaft eine „Nahtod-Erfahrung“ nennen. Die große und weltbekannte Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross hat dazu viele Bücher geschrieben. In Deutschland leben heute zwei Millionen Menschen mit „Nahtod-Erfahrungen“. So lehrte es auch Jesus am See Genezareth in Obergaliläa.
Dort, am Ufer des Sees, meditiere ich an einem Frühlingsmorgen über den Mann, der mit seiner Frohbotschaft die Welt verändert hat und frage mich wie wir seine Lehre in unserer Zeit der Kriege, der Ungerechtigkeiten und der Umweltzerstörung heutig und aktuell machen können.
Hier, am Ort seiner Bergpredigt, formulierte er drei große Ziele für eine bessere Welt: Frieden, Gerechtigkeit sowie Bewahrung der Schöpfung.
Jesu Muttersprache Aramäisch ist die entscheidende Hilfe zum wirklichen Verständnis dieses einzigartigsten Menschen aller Zeiten. Nur wenn die Kirchen diesen Weg zur aramäischen Quelle gehen, werden sie die ärgerliche Kirchenspaltung in katholische, evangelische und orthodoxe Kirchen überwinden können. Und dann werden sie auch wieder attraktiv für die heutige Zeit.
Die wahre Oster-Botschaft heißt: Er lebt – die Sache Jesu geht weiter. Millionen Menschen orientieren sich an seiner Botschaft der Liebe und Barmherzigkeit. Er würde heute sagen: „Selig sind, die Flüchtlingen helfen“.
Jesus war überzeugt davon, dass alle Menschen bei Gott enden werden – wenn auch vielleicht erst nach vielen Leben, vielen Umwegen und vielen Wiedergeburten. In seiner aramäischen Muttersprache spricht er im Neuen Testament achtmal von „Wiedergeburt“. Mit seiner fundamentalen Botschaft, dass das Göttlichste an Gott die Liebe ist und nicht die Angstmacherei, wurde Jesus der Träger und Treiber der wahren geistigen Weltrevolution.
Wir haben gerade an Ostern, dem christlichsten aller christlichen Feste, viel Grund, neu über diesen großen Menschenkenner und Gotteskenner Jesus nachzudenken. Er hat uns den Weg in die geistige Welt gezeigt wie nie ein anderer Mensch.
- Franz Alt „Was Jesus wirklich gesagt hat – Eine Auferweckung“
- Franz Alt „Flüchtling – Jesus, der Dalai Lama und andere Vertriebene – Wie Heimatlose unser Land bereichern“
- Dalai Lama (Franz Alt Hrsg.) „Der Appell des Dalai Lama an die Welt – Ethik ist wichtiger als Religion“
- Webseite von DR. PHIL. GÜNTHER SCHWARZ | JESUSFORSCHER, ARAMAIST UND THEOLOGE
- „Den wirklichen Jesus finden wir in seiner Muttersprache“ Dr. Franz Alt im LEBE-LIEBE-LACHE Interview mit Annette Maria Böhm