Olaf Scholz: Hochwasser kommen häufiger und heftiger
„Jahrhunderthochwasser“ kommen immer häufiger als nur einmal in einem Jahrhundert. Olaf Scholz machte jetzt darauf aufmerksam, dass er allein in diesem Jahr 2024 schon viermal von einem „Jahrhunderthochwasser“ sprechen musste.
Erst im Saarland und Niedersachsen und jetzt in Bayern und Baden-Württemberg. Vier „Jahrhunderthochwasser“ in weniger als einem halben Jahr. So schnell vergeht die Zeit. Deutschland erlebte in den letzten Jahren Flutkatastrophen an der Oder und an der Donau, an der Ahr und an der Erft, an der Elbe und Mulde, am Inn und an der Ilz und an der Ilm.
Kein Klimaschutz kostet unsere Zukunft
Immer häufiger reißen Fluten und Flüsse die Lebensgrundlagen von Menschen mit sich. Die Konsequenzen sind brutal. Die Klimakatastrophe kostet Menschenleben, verwüstet Häuser, Straßen, Ställe, Landschaften, Schienen und Fabriken. Allein die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 richtete Schäden von über 50 Milliarden Euro an. Konsequenter Klimaschutz kostet – das ist wahr. Aber kein Klimaschutz kostet unsere Zukunft. Und wird noch viel teurer. Kein Klimaschutz ist letztlich unbezahlbar.
Der Kanzler: „Hochwasser werden künftig immer häufiger und heftiger kommen.“ Allein am Montag dieser Woche waren in Bayern über 20.000 Rettungskräfte im Dauer-Einsatz.
Parallel zur aktuellen Katastrophe zeigt ein Regierungs-Gutachten, dass die Bundesregierung ihre Klimaziele bis 2030 verfehlen wird. Die aktuelle Katastrophe verdeutlicht, dass technische Maßnahmen wie Dämme und Deiche allein zur effektiven Vorsorge nicht ausreichen. Noch wichtiger ist eine effizientere Klimaschutzpolitik und die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen durch einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien.
Die „Jahrhundert-Hochwasser“ in Deutschland und anderswo zeigen ebenso wie die dramatische Eisschmelze am Nordpol und Südpol, in Alaska und in Grönland, in den Alpen und im Himalaya, dass der Klimawandel nicht irgendwo und irgendwann, sondern jetzt, global und überall stattfindet. Mit den bisherigen Maßnahmen ist der Klimaschutz auf Sand gebaut.
Die Tageszeitung „taz“ meint: Scholz sollte mehr tun als in Katastrophengebieten immer nur Hände schütteln und staatliche Hilfe versprechen. Infolge der Fluten wurden erneut Forderungen nach einer Pflichtversicherung für Elementarschäden laut.
So richtete sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst direkt an Kanzler Scholz: „Deutschland steht im Dauerregen, doch der Kanzler spannt den Regenschirm nicht auf,“ monierte der CDU-Politiker. Er erwarte, dass Scholz jetzt zu seinem Wort stehe und eine Pflichtversicherung für Hauseigentümer einführen werde. Ähnlich äußerte sich Wüsts hessischer Kollege Boris Rhein.