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Waldbrände, Hitzetote, Klimaflüchtlinge

Der Ukraine-Krieg, die steigenden Energiepreise und die steigende Hitze haben es möglich gemacht: Deutschland beschleunigt endlich die Energiewende.

Bundestag und Bundesrat haben den schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien beschlossen. Grüne, SPD, FDP, die Linke und die Unionsparteien unterstützen diese Beschleunigung in bisher nicht da gewesener Einigkeit. Einzig die AfD steht noch auf der Bremse.

Da die Klimakrise nicht nur ein deutsches Problem ist, versucht Kanzler Scholz bis zum Jahresende einen internationalen Klimaclub der Vorreiter beim Klimaschutz zu gründen und Außenministerin Annalena Baerbock nennt den Klimaschutz auf der vom Untergang bedrohten Pazifikinsel Palau „das schwierigste Sicherheitsproblem unserer Zeit“.

Sie unternimmt erste Schritte zu einer Klima-Außenpolitik. Keine Weltregion leide schon heute so sehr unter der Klimakrise wie die Pazifikstaaten, doch ihr Anteil an den globalen Treibhausgas-Emissionen ist gering, so Baerbock zu den Einwohnern auf Palau. „Das ist eine eklatante Ungerechtigkeit.“ Schon heute müssen wegen des Anstiegs des Meeresspiegels in vielen Pazifikinseln Menschen ihre Heimat als Klimaflüchtlinge verlassen.

Dass der Klimawandel nicht nur Inselstaaten betrifft, hat Deutschland vor einem Jahr durch das Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen schmerzlich erfahren müssen. Das Hochwasser hat 184 Menschen das Leben gekostet und Schäden von über 40 Milliarden Euro angerichtet. Wir hatten von 2018 bis 2020 drei aufeinander folgende Dürrejahre. Dabei gingen fünf Prozent der deutschen Waldfläche verloren, es gab Milliardenschäden in der Landwirtschaft und 19.000 Hitzetote in Deutschland in diesen drei Dürrejahren.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich das Klima in Deutschland bis 2050 gegenüber dem Beginn des Jahrhunderts um 1.6 Grad erwärmen wird. Die meisten Sommer werden wärmer und trockener als bisher. Die EU-Kommission hat errechnen lassen, dass bis 2050 europaweit die Hitze jedes Jahr 90.000 Menschen das Leben kosten wird. Das Feuerrisiko steigt, neue Krankheitsüberträger wie die Fliegenmücke wandern ein. Und bis zu 30 Prozent der Tier- und Pflanzenarten könnten aussterben. Die Erderwärmung werde in den nächsten 30 Jahren etwa so stark sein wie in den letzten 9.000 Jahren zusammen (Süddeutsche Zeitung, 08.07.22).

Deshalb werden den historischen Beschlüssen des Bundestags in den letzten Tagen noch viele weitere Beschlüsse zur Beschleunigung des Energiewende folgen müssen, wenn wir wollen, dass unseren Kindern und Enkeln wenigstens das Schlimmste erspart bleibt. Den Klimawandel selbst können wir nicht mehr aufhalten. Und das Paris-Ziel, wonach es nicht wärmer als 1.5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit werden darf, ist kaum noch zu erreichen.

Hirzel Verlag | Franz Alt / Ulrich von Weizsäcker "Der Planet ist geplündert"
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Es brennt schon jetzt in vielen Teilen unserer Erde. Zur Zeit steuern wir eher auf „Drei Grad mehr“ zu – so der realistische Titel eines soeben erschienen Buches von Klaus Wiegandt (Hrsg). Das heißt, dass es an Land sechs Grad heißer wird, wenn wir so weitermachen wie bisher. Mit verheerenden Folgen für die gesamte Menschheit und für alles Leben. Aber wir müssen ja nicht so weitermachen wie bisher. Es gibt immer Alternativen.

Ernst Ulrich von Weizsäcker und ich zeigen sie in unserem neuen Buch „Der Planet ist geplündert – Was wir jetzt tun müssen“ auf.

Quelle

FRANZ ALT 2022

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