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© Depositphotos | Ai825 | „Es gibt viele gute Gründe für und keine gegen ein Tempolimit – es kann sofort umgesetzt werden, kostet nicht viel und spart Energie und CO2,“ Ursula Sladek.

„Alle fürs Tempolimit” – Start der Netzwerkkampagne 

Unter dem Motto “Alle fürs Tempolimit” treibt ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis die Einführung eines allgemeinen Tempolimits auf deutschen Autobahnen voran.

Es schließt sich dabei einer wachsenden gesellschaftlichen Mehrheit an, die sich klar für ein Tempolimit ausspricht. Jede Person kann unter www.tempolimit.jetzt ihre Wahlkreisabgeordneten finden und direkt per Mail zu einer Positionierung über das entsprechende Online-Tool auffordern.  

Die unterstützenden Organisationen stellen die verschiedenen Vorteile eines Tempolimits in den Vordergrund: Verkehrssicherheit, Gesundheit, Klimaschutz, Versorgungssicherheit, Reisekomfort, Sicherheitsempfinden und Verkehrsfluss. 

„Es gibt nur drei Länder ohne Tempolimit: Somalia, Afghanistan und  – Deutschland. Die beiden erstgenannten brauchen auch kein Tempolimit, weil sie keine Autobahnen in unserem Sinn haben. Wer mal in den USA mit dem Auto unterwegs war, schätzt die Vorteile eines Tempolimits: Weniger Tote, weniger Luftverschmutzung, weniger Stress. Durch ein Tempolimit hat die Schweiz die Zahl Toten auf der Autobahn halbiert. Tempolimit hat nur Vorteile.“

Franz Alt

„Es gibt viele gute Gründe für und keine gegen ein Tempolimit – es kann sofort umgesetzt werden, kostet nicht viel und spart Energie und CO2. Gerade jetzt angesichts von Energieknappheit und damit verbundenen hohen Energiepreisen würde die Einführung eines Tempolimits ein klares Zeichen des politischen Handlungswillens setzen. Mit der breiten Unterstützung für die Kampagne können wir die wissenschaftsoffenen und zielorientierten Abgeordneten von einem Tempolimit überzeugen“, so Ursula Sladek, Preisträgerin des deutschen Umweltpreises 2013. 

In Streckenabschnitten mit Tempolimit gibt es deutlich weniger Schwerverletzte und Tote (0,95 tödliche Unfälle pro Mrd. km) als in Abschnitten ohne Tempolimit (1,67 tödliche Unfälle pro Mrd. km). So auch Peter Schlanstein, Erster Polizeihauptkommissar a.D. und geschäftsführender Vorstand der Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland e.V: „Die Einführung eines Tempolimits würde die Verkehrssicherheit enorm verbessern. Wir wissen aus einer Vielzahl verlässlicher Untersuchungen, dass insbesondere die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten und Toten durch die Einführung eines Tempolimits deutlich zurückgeht. Das heißt: Wir könnten mit einer extrem einfachen und kostengünstigen Maßnahme sehr viel menschliches Leid vermeiden. Worauf warten wir noch?” 

Die durch ein Tempolimit reduzierte Belastung mit Luftschadstoffen verbessert zudem die Gesundheit und Produktivität vieler Menschen. Aus diesem Grund gilt in den Niederlanden seit März 2020 tagsüber Tempo 100 auf Autobahnen. Weiterhin können die Treibhausgasemissionen in nennenswertem Umfang reduziert werden.

Laut Umweltbundesamt könnte ein Tempolimit von 130 km/h 1,9 Mt CO2e, eins von 120 km/h 2,6 Mt CO2e und eines von 100 km/h sogar 5,4 Mt CO2e pro Jahr einsparen. Die Verkehrswendeexpertin und Influencerin Katja Diehl kommt zu dem Ergebnis: “Tempo unlimited können wir uns angesichts des Ukraine-Kriegs und des krachenden Verfehlens der Emissionsminderung im Verkehrsbereich nicht mehr leisten. Es ist wichtig, dass wir der Politik jetzt gemeinsam klar machen, dass ein Tempolimit längst überfällig ist und nur Vorteile mit sich bringt!“. 

  • Eine aktuelle Übersicht der unterstützenden Organisationen und Persönlichkeiten finden Sie hier
Quelle

ALLE FÜRS TEMPOLIMIT! 2022

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