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Auto: Klimaziele in Gefahr

Der Verband der europäischen Autohersteller Acea bezweifelt, ob sich die Klimaziele der Europäischen Union weiterhin halten lassen. Aus Klimaschutzgründen wurde vor Jahren ein Maximalwert von 95g CO2/km ab 2021 für Neuwagen jedes Herstellers vereinbart.

„In unserer Branche herrscht große Sorge, ob wir das Ziel für 2021 erreichen, denn das wird natürlich schon kniffelig“, sagte der Generalsekretär des Dachverbands Acea, Erik Jonnaert.

Im Jahr 2017 lag der Wert noch bei 118,5 g CO2/km, also deutlich über dem Grenzwert für 2021, der bereits 2009 europäisch festgelegt wurde. Der Wert war 2017 sogar leicht höher als 2016. Eine Ursache ist der Trend hin zu größeren Fahrzeugen mit mehr Spritdurst. Fast 30 % der Neuwagenzulassungen in Deutschland sind derzeit SUV-Modelle. Daran ist die Autoindustrie nicht unschuldig: Neben der Bewerbung der SUV-Fahrzeuge – man schaue nur mal in den Autoteil der Tageszeitungen – sind viele Elektroautos von großen deutschen Herstellern derzeit nicht lieferbar.

Darum „befürchtet“ der Autoverband nach einer aktuellen Meldung, dass die Klimaziele der Branche nicht eingehalten werden können und warnt die Politik in Brüssel sogar, die langfristigen Ziele noch zu verschärfen. Für die Jahre zwischen 2021 und 2030 soll eine weitere Reduktion der Schadstoffe um 30 % erfolgen, diskutiert wird derzeit, diesen Zielwert auf 50 % anzuheben. „Realistisch seien 20%“, so Jonnaert.

In den kommenden Wochen soll in Brüssel eine Verschärfung der Grenzwerte diskutiert werden. Passend veröffentlicht der Acea aktuell auch die Ergebnisse einer Studie, die eine große negative Auswirkungen auf die Beschäftigung bei einem forcierten Umstieg auf Elektrofahrzeuge erwartet. Danach erwarten Zulieferer, dass der Absatz von Zulieferteilen um 38 % zurückgeht, weil Elektrofahrzeuge weniger Teile enthalten. Die Batterien werden zukünftig 35 bis 50 % der Fahrzeugkosten ausmachen – und gerade dort ist unklar, ob es in Europe überhaupt zukünftig Fertigungen geben wird, die diese Wertschöpfung abdecken.

Im Juli wurde ebenfalls von Acea aus anderen Gründen gegen die EU-Klimaziele gewettert: Damals war das Argument gegen einen zu schnellen Ausbau der Elektromobilität noch die fehlende Infrastruktur von Ladepunkten. Und Acea bemängelte ebenfalls, dass aus europäischer Sicht 76 % der Ladepunkte auf vier Länder verteilt sind: Niederlande, Deutschland, Frankreich und Großbritannien.  

Im ersten Halbjahr 2018 wurden nach Verbandsinformationen übrigens 5,2 % mehr Personenwagen in Europa zugelassen, im Juli waren es mit 1,6 Mio. Neuwagen sogar 5,2 % mehr als im Vorjahr, das entspricht über 50.000 Neuzulassungen – pro Tag.

Quelle

Der
Bericht wurde von der Deutsche
Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (Jörg Sutter) 2018
 verfasst – der
Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! | SONNENENERGIE 03/2018 |
Das Inhaltsverzeichnis  zum Download!

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