Autonom fahrende Autos lernen sprechen
Forscher an der Technischen Universität Eindhoven (TUE) bringen autonom fahrende Autos untereinander zum Sprechen, um auch Konflikte, die sich mit der Straßenverkehrsordnung nicht lösen lassen, auszuräumen.
Die Sprache sollen auch Fußgänger verstehen, die, weil sie keinen Fahrer sehen, nicht sicher sein können, ob das Fahrzeug am Zebrastreifen tatsächlich anhält. Die Autos sollen Tonfolgen, Lichtzeichen oder auch mechanische Signale von sich geben. An einer solchen Mensch-Maschine-Schnittstelle arbeitet Debargha Dey.
Ein Unfall gab den Ausschlag
„Erst wenn autonome Autos in der Lage sind, anderen Verkehrsteilnehmern automatisch und effektiv ihre Absichten zu signalisieren, können sich die Fahrer beruhigt zurücklehnen und die Vorteile des autonomen Fahrens voll nutzen“, unterstreicht der Forscher. Zunächst wollte Dey herausfinden, wie Menschen heute andere Verkehrsteilnehmer und speziell Autos betrachten.
Dey nutzte Eye Tracking, mit dem sich herausfinden lässt, worauf ein Mensch schaut. Fußgänger suchten nicht den Augenkontakt zum Fahrer, sondern achteten auf das Verhalten der Fahrzeuge. Wenn sie vor einem Zebrastreifen langsamer wurden, vertrauten sie darauf, dass der Fahrer sie gesehen hatte und ihnen den Übergang erlaubt.
Kommunikation für Akzeptanz
Die Fußgänger schauen nacheinander auf Stoßstange, Kühlergrill, Motorhaube und Windschutzscheibe, um die Absicht des Fahrers herauszufinden. Das inspirierte Dey, Blinker an Stoßstangen und Windschutzscheiben zu installieren, die die Absicht des autonom fahrenden Autos eindeutig signalisieren, etwa durch grünes oder rotes Licht. Dey arbeitet daran, eine solche Sprache zu standardisieren, damit sie von jedem Verkehrsteilnehmer verstanden wird. Nur so sei eine Akzeptanz für autonom fahrende Autos zu erreichen.
Quelle
Der Bericht wurde von der Redaktion „pressetext.com“ (Wolfgang Kempkens) 2020 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden!