Frankreich: Mehr Ladeinfrastruktur und mehr Elektroautos
In Frankreich entwickelt sich das Netz von Ladepunkten für Elektrofahrzeuge rasant weiter.
Ende April 2016 gab es 12.800 öffentliche Ladestationen an 3.900 Standorten und damit rund 30 Prozent mehr Ladepunkte als Ende 2015.
Vor allem im ländlichen Raum hat der Ausbau der Ladeinfrastruktur zugenommen. Das Elektrofahrzeug Zoé von Renault wurde zu 50 % auf dem Land verkauft, gegenüber 35 % in der Vorstadt und 15 % in der Stadt. Auf nationaler Ebene befinden sich drei Viertel der Ladestationen außerhalb der Region Île-de-France, und zwar in ländlichen Departements wie Vendée, Allier, Morbihan, Calvados, Vienne und Gers. Die Ladeinfrastruktur ist demzufolge in den Städten weniger ausgebaut, obwohl die Städte deutlich stärker von der Luftverschmutzung betroffen sind. Aufgrund der räumlichen Verfügbarkeit ist es leichter, neue Ladestationen am Land einzurichten. Dort besitzen Privatpersonen im Allgemeinen auch mindestens zwei PKWs, was sie zu potenziellen Kunden für den Kauf eines E-Fahrzeugs macht.
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur schreitet vor allem in der Nähe von Einkaufszentren (923 Einheiten), auf öffentlichen Parkflächen (850 Einheiten) und bei Automobilhändlern (1.300 Einheiten) voran. Carsharing-Anbieter bleiben die größten Lieferanten von Ladestationen mit 6.200 Einheiten. So möchte der Bolloré-Konzern bis 2019 weitere 16.000 Ladepunkte umsetzen. Ziel ist es, 50.000 Ladestationen bis 2020 zur Verfügung zu stellen. Dies soll mit einer Förderung von 50 Millionen Euro aus dem Programm für Zukunftsinvestitionen unterstützt werden.
Quelle: “Quand la voiture électrique prend la clef des champs”, Artikel aus les Échos, 11.05.2016
Quelle
Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland 2016