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Mahindra/ E-Fahrzeuge von Mahindra bei der Auto Expo 2018

© Mahindra/ E-Fahrzeuge von Mahindra bei der Auto Expo 2018

Indien: Auf dem vollelektrischen Weg

Indiens will bis 2030 voll auf Elektrofahrzeuge umsteigen, dabei setzt es sich auch bei der eigenen Flotte entsprechende Ziele.

Dieselverbote in Deutschland sind derzeit in aller Munde, Handeln ist ein Muss. Aber fossiler Verkehr hat Auswirkungen, die so manchem, der nach wie vor auf den Verbrennungsmotor setzt, kaum bewusst sind: Nur an den Folgen der Feinstaubbelastung sterben, wie die Europäische Umweltagentur EEA im Rahmen einer Studie erhoben hat, jährlich rund 400.000 Menschen in Europa vorzeitig. Noch schlimmer ist dies in Indien: Es hat jährlich rund eine Million Tote wegen Luftverschmutzung, wie das World Economic Forum (WEF) berichtet.

Nun will Indien handeln: Mit einer Elektroauto-Offensive will die Regierung den Verkehr bis 2030 zu 100% auf E-Fahrzeuge umstellen und mit fossiler Energie betriebene Fahrzeuge vollends von den Straßen verdrängen. Damit kann sich Indien bereits im Jahr 2030 60 Milliarden Dollar für die Importe von Öl ersparen. Dies ist Geld, dass dann im Land investiert wird, so das WEF. Gleichzeitig sinkt der C02-Ausstoß im Verkehrssektor um rund 40 Prozent.

Möglich wird dies durch günstige Kredite für die Anschaffung von E-Fahrzeugen, die über die die Ersparnis gegenüber Verbrennungsmotoren finanziert werden. Das dazu eingerichtete Programm bietet den Käufern von Elektroautos besonders günstige Ratenzahlungen ohne Anzahlung an, die über die Industrie mitfinanziert werden, wodurch das Land selbst kein Geld für die Finanzierung in die Hand nehmen muss. Finanziert wird außerdem über höhere Steuern für fossile Energien.

Die Regierung setzt gleichzeitig selbst auf Elektrofahrzeuge und hat eine Ausschreibung zur Anschaffung von 20.000 Elektroautos gestartet, denn innerhalb der nächsten 5 Jahre soll die gesamte eigene Fahrzeugflotte voll elektrisch unterwegs sein. In Folge daraus wurde im Herbst 2017 der bisher weltweit größte Elektroautoauftrag vergeben, in Höhe von 1,120 Mrd. Rupien, umgerechnet rund 14 Mrd. Euro, an Tata Motors und zu 30% an Mahindra, vergeben. Die in zwei Tranchen gelieferten Elektrofahrzeuge sollen die bestehenden Benzin- und Diesel-Pkw der Regierung und ihrer Agenturen ersetzen, die derzeit alle drei bis vier Jahre getauscht werden.

Nachdem natürlich Ladestationen genauso wichtig sind, hat die indische Zentralregierung außerdem einen Ausschuss eingerichtet, der von der Central Electricity Authority (CEA) – einem Beratungsgremium für die Politik im Stromsektor – geleitet wird, um den Weg für die Entwicklung einer entsprechenden Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Indien zu ebnen. Debattiert wird unter anderem, ob es sich bei Ladestrom um eine reine Stromlieferung oder um eine Dienstleistung handelt, die beispielsweis auch nach Zeit verrechnet werden kann.

Das Gremium meint, dass die Errichtung der Ladeinfrastruktur sowohl durch öffentliche als auch durch private Organisationen möglich sein und hat der Regierung empfohlen, sofort mit der Einführung eines Franchise-Modells, in dessen Rahmen z.B. Plätze für den Aufbau von Ladestationen entlang von Autobahnen zur Verfügung gestellt werden sollen, zu starten.

Erste Ausschreibungen laufen bereits. In einem weiteren Schritt soll das derzeit geltende indische Elektrizitätsgesetz geändert werden, um mehr Anbietern die Teilnahme am Markt möglich zu machen und damit eine Konkurrenz am Markt der Ladenetzanbieter möglich zu machen.

Kein Wunder, dass Industriekonzerne wie JSW Energy in den Bereich E-Mobilität einsteigen und dass Mahindra noch mehr auf E-Mobilität setzen möchte. Die Zukunft fährt elektrisch, nicht nur in China, sondern auch in Indien.

Quelle

oekonews.at | holler 2018

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