Norwegen: Fullspeed für Elektro-LKWs
Elektro-LKWs können bald zwischen den großen Städten im Süden Norwegens fahren
Norwegen ist bisher für seine Umsetzung im Bereich E-Mobilität bekannt. Das Land hat die höchste Elektroautodichte weltweit. Nun will man auch bei großen E-Fahrzeugen „Strom“ geben.
Fünf norwegische Unternehmen erhalten von Enova 60 Millionen NOK (5.333.000 Euro) Unterstützung, um Ladestationen für schwere Elektrofahrzeuge zu bauen. Diese werden entlang bestimmter Routen in Südnorwegen errichtet und sollen bis spätestens Frühjahr 2025 fertig sein. Enova setzt sich für den Übergang Norwegens zu einer emissionsarmen Gesellschaft ein, ist Eigentum des norwegischen Ministeriums für Klima und Umwelt und finanziert sich über den Klima- und Energiefonds Norwegens sowie einen geringen Kostenaufschlag auf die Stromrechnung.
„Der Straßenverkehr ist für 18 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Norwegen verantwortlich. Enova unterstützt diejenigen, die vorangehen, und diese Ladestationen werden es Schwertransportern erleichtern, sich für emissionsfreie Fahrzeuge zu entscheiden“, sagt Nils Kristian Nakstad, Geschäftsführer von Enova. „In Norwegen sind derzeit knapp zwei Prozent der Lkwflotte emissionsfrei, aber über 10 % der verkauften neuen LKW sind elektrisch. Das Ziel für Neuverkäufe im Jahr 2030 wurde auf 100 % erhöht und diese Ladestationen werden eine Voraussetzung dafür sein, dass dies möglich ist.“
Neunzehn Stationen – 108 Ladepunkte
Insgesamt werden neunzehn Ladestationen mit 108 Ladepunkten gebaut, entlang von vier spezifischen Korridoren in Südnorwegen: Oslo-Svinesund, Oslo-Stavanger, Oslo-Bergen und Oslo-Trondheim. Darüber hinaus unterstützt Enova den Bau von drei Stationen außerhalb dieser Korridore. Allen gemeinsam ist, dass es sich um Straßenabschnitte handelt, die heute stark vom Schwerlastverkehr überlastet sind. .
Davor wurde von Enova bereits der Bau von Ladeinfrastruktur auf Firmengeländen unterstützt. Dies ist ein großer Schritt auf dem Weg zu einer emissionsfreien Lkw-Branche. Der Übergang zu emissionsfreien Lkw ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Reduzierung der norwegischen Emissionen. Der Anteil der Elektro-Lkw ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen und der Zugang zu Ladeinfrastruktur für schwere Fahrzeuge ist entscheidend dafür, dass der Anteil weiter steigt. „Durch Enova stellen wir sicher, dass die ersten Ladegeräte vorhanden sind“, sagt Klima- und Umweltminister Andreas Bjelland Eriksen.
Vier Anträge wurden freigegeben, obwohl das Unternehmen keine Investitionsunterstützung von Enova beantragt hat. Der Grund dafür ist, dass eine Verpflichtung im Rahmen des Förderprogramms dem Betreiber den Zugang zu den 24-Stunden-Rastplätzen der National Roads Administration sichert.
„Wir haben mit starker Konkurrenz gerechnet und es war eine positive Überraschung, dass sich einige Player für Zusagen ohne Förderung beworben haben. Wir glauben, dass bestimmte Standorte als so attraktiv angesehen werden, dass sie sich ohne Unterstützung von Enova etablieren wollen. Dies zeigt, dass der Markt großes Vertrauen in eine Zukunft mit Elektro-Lkw hat“, sagte Nakstad.