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© volker-quaschning.de | Screenshot | Um ein Verbrennerauto mit E-Fuels anzutreiben, braucht man am Ende fünfmal so viel Solar- und Windstrom wie für den Betrieb eines Elektroautos – und dann wird das Ganze auch fünfmal so teuer.

Quaschnings Videokolumne: Quaschning erklärt E-Fuels

E-Fuels sollen unsere Benzin- und Dieselautos klimaneutral machen. Ihre Herstellung ist aber ineffizient und extrem teuer. Sind E-Fuels trotzdem ein sinnvoller Weg zum Klimaschutz?

E-Fuels sind der neue heiße Scheiß. Sie werden mit Solar- und Windstrom hergestellt, also mit elektrischer Energie. Bei der Herstellung entstehen aber viele Verluste.

Um ein Verbrennerauto mit E-Fuels anzutreiben, braucht man am Ende fünfmal so viel Solar- und Windstrom wie für den Betrieb eines Elektroautos – und dann wird das Ganze auch fünfmal so teuer. In Deutschland werden wir so viele Solaranlagen und Windräder gar nicht aufstellen können.

Egal – dann machen wir es doch einfach im Ausland! Chile hat richtig viel Wind, da geht doch was, sagt Herr Lindner.

Aber rechnen wir mal nach. Wollten wir unseren heutigen Autoverkehr mit E-Fuels betanken, müssten wir die Stromproduktion in Chile mindestens verachtfachen. Zehntausende neue Windräder in Chile, einfach nur, damit wir hier in Deutschland weiter Verbrenner fahren können.

E-Fuels für den Autoverkehr vertragen sich also nicht wirklich mit Klimaschutz, Physik und Ökonomie. Dafür lieben Porsche, VW und Co diese Idee, weil sie so weiter Verbrenner verkaufen können. In Wirklichkeit gehört die E-Fuel-Story aber wohl eher in Grimms Märchenreich.

Quelle

Volker Quaschning ist Professor für Regenerative Energie­systeme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energie­wende gelten als Standard­werke. | Redaktion „klimareporter.de“ 2022 

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