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pixabay.com | MartinKra | Rentiere statt Autos – vor allem im nördlichen Schweden ist das keine Seltenheit.

© pixabay.com | MartinKra | Rentiere statt Autos – vor allem im nördlichen Schweden ist das keine Seltenheit.

Schweden verbannt Verbrenner ab 2030

Ab dem Jahr 2030 sollen in Schweden keine neuen Diesel- oder Benzinautos mehr verkauft werden. Stattdessen will man im ganzen Land das Laden und Tanken fossilfreier Fahrzeuge ermöglichen. Doch die Regierung hat noch weitaus mehr vor.

Die beiden Nachbarländer Norwegen und Dänemark haben es bereits vorgemacht, nun zieht Schweden nach: Ab 2030 sollen in dem Königreich keine Neuwagen mit Verbrennungsmotoren mehr verkauft werden. Das kündigte Ministerpräsident Stefan Löfven am Montag im Zuge seiner Regierungserklärung zum neuen Kabinett an. Dadurch wolle man die wichtigsten Klimaemissionen des Verkehrssektors reduzieren.

Die wesentlichen Auswirkungen des Luftverkehrs auf das Klima müssten verringert werden. Deshalb sollen auch die Klimaanforderungen an die Luftfahrt verschärft werden. Um das Verbot von Verbrennern tatsächlich umsetzen zu können, soll es im ganzen Land möglich werden, fossilfreie Fahrzeuge aufzuladen und zu tanken. Außerdem wolle die Regierung Klimaboni und Klimagebühren für Autos stärken und vereinfachen.

Erste fossilfreie Wohlfahrtsnation der Welt

Bei seiner Rede im Stockholmer Reichstag kündigte Löfven zudem an, dass Schweden die erste fossilfreie Wohlfahrtsnation der Welt wird. Grundsätzlich bleibe der klimapolitische Rahmen bestehen, jedoch überprüfe man alle relevanten Gesetze, um die Klimaziele zu erreichen. So werde auch die Energievereinbarung umgesetzt, damit es leicht und lukrativ sei, in eine eigene Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien zu investieren.

Auf EU-Ebene setze sich Schweden für ein Klimagesetz ein, damit das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens noch erreichbar ist. Zudem kündigte Löfven den Übergang zu einer Umweltsteuer an. Aktivitäten, die der Umwelt schaden, sollen demnach teurer und im Gegenzug die Steuern für Arbeit und Unternehmertum gesenkt werden.

Fossile Energieträger haben ausgedient

Aus der Regierungserklärung geht außerdem hervor, dass das Königreich eine ressourceneffiziente, zirkuläre und biobasierte Wirtschaft anstrebt. Die Verbraucher sollen dadurch immer ausreichend nachhaltige und ungiftige Kaufoptionen haben. Zudem werden die Erkundung und neue Nutzung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl oder Gas verboten.

„Die Magie der alten schwedischen Wälder. Das Geträller der Lerche. Das Summen der Honigbienen. Es ist unsere Pflicht, die natürliche Umwelt Schwedens für unsere Kinder und Enkelkinder zu schützen.“ Stefan Löfven

Der schwedische Ministerpräsident sprach sich in Stockholm außerdem für den Schutz der biologischen Vielfalt aus. Dafür sei auch die Sicherung von Ökosystemdienstleistungen wichtig, weswegen die Mittel zum Schutz wertvoller Naturräume erhöht werden. Zudem soll das Recycling und die Wiederverwendung erleichtert sowie die Verbreitung von Mikroplastik bekämpft werden. Damit der nächsten Generation eine Gesellschaft weitergegeben werden kann, in der die größten Umweltprobleme gelöst sind, müssten nun neue Zwischenziele festgelegt sowie ein Umweltzielsystem entwickelt werden.

Norwegen verbietet Verbrenner bereits ab 2025

In Großbritannien sollen ab dem Jahr 2040 Autos mit Verbrennungsmotoren verboten werden – genau wie auch in Frankreich. Die norwegische Regierung ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen und hatte bereits 2016 ihren ambitionierten nationalen Transportplan veröffentlicht, laut dem schon ab 2025 nur noch reine Elektroautos verkauft werden dürfen.

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion “energiezukunft“ (jk) 2019 verfasst – der Artikel darf nicht
ohne Genehmigung
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werden! | energiezukunft |
Heft 25 / Herbst 2018 | „Baustelle Energiewende – Was jetzt zu tun
ist“ | Jetzt lesen | Download

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