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© bigstock| EpicStockMedia | DUH-BGF Jürgen Resch: „Wir bieten dem offensichtlich ratlosen Minister unsere Unterstützung: Wenn er temporär Tempo 100 auf Autobahnen und 80 außerorts einführt, kümmern wir uns innerhalb von 14 Tagen um die Schilder.“

US-Auto-Standards sollen fallen

Die Trump-Regierung geht weiter gehen Umweltauflagen vor. Wie schon länger angekündigt, sollen nun auch die Emissionsstandards für Autos gekippt werden.

Das gab der Chef der US-Umweltbehörde EPA, Scott Pruitt, am gestrigen Montag bekannt. Demnach sollen die Treibhausgas-Emissionsstandards für Pkw und leichte Lkw aus der Obama-Zeit überarbeitet werden.

Die Obama-Regeln seien „falsch“ und „unangemessen“, teilte Pruitt mit. Deshalb sollten sie „korrigiert“ werden. Dabei geht es um schärfere Auflagen für die Autoindustrie, die ab 2022 für neue Modelle greifen sollten. Ab 2025 hätten Autos in den USA demnach nur noch etwa die Hälfte des Sprits verbrauchen dürfen wie bislang.

Die Obama-Effizienzstandards hatten vorgesehen, dass Autos im Jahr 2025 im Durchschnitt nur noch rund 4,3 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen dürfen. Dieser Standard sei zu ehrgeizig, erklärte Pruitt. Er beruhe auf Annahmen, die „nicht mit der Realität übereinstimmen“.

Die Entscheidung ist auch ein Sieg der Autolobby. Bereits kurz nach den US-Wahlen Ende 2016 hatte sich die Alliance of Automobile Manufacturers mit einem Brief an Donald Trump gewandt und um Prüfung der Effizienzstandards ersucht. Der Verband ist nach eigenen Angaben die führende Lobbyvertretung der Autoindustrie in den USA und steht für 77 Prozent der dortigen Autoverkäufe. Auch deutsche Autobauer wie BMW, VW und Porsche gehören dazu.

Nach einem aktuellen Bericht der britischen Nichtregierungsorganisation Influence Map hat der Autoherstellerverband intensives Lobbying für eine Abschwächung der Standards betrieben. Allein im vergangenen Jahr gab der Automobilsektor in den USA demnach mindestens 49 Millionen US-Dollar für seine Lobbyaktivitäten aus – auch im Auftrag seiner deutschen Mitglieder.

Beobachter fürchten nun, dass die Autobauer hierzulande die neue EPA-Linie nutzen werden, um gegen die Effizienzstandards der EU zu mobilisieren. Andeutungen in diese Richtung gab es bereits vom Verband der Automobilindustrie (VDA). 

Brisant an der Neuausrichtung der US-Umweltpolitik ist außerdem, dass EPA-Chef Scott Pruitt auch die Sonderregelungen auf den Prüfstand stellen will, die es dem Bundesstaat Kalifornien bisher erlauben, sich selbst strengere Effizienzstandards zu setzen. US-Medien sprechen nun von einem „Kampf“ oder auch einem „Krieg“ zwischen der Bundesbehörde und Kalifornien. Die Auseinandersetzung dürfte sich mindestens ein Jahr hinziehen.

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (vk) 2018 verfasst – das Nachrichten- und
Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne
Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!   

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