‹ Zurück zur Übersicht
Fotolia.com | chombosan

© Fotolia.com | chombosan

Verbraucher skeptisch bei fahrerlosen Autos

Automatisiertes Fahren braucht Regeln: Aktuelle vzbv-Umfrage zum fahrerlosen Auto. Große Skepsis der Verbraucher vor digitaler Mobilität. vzbv fordert Regeln für Datenschutz und Datensicherheit sowie im Falle der Haftung für Unfallschäden.

Eine aktuelle Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zu fahrerlosem Fahren zeigt: 80 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher haben große Bedenken, das Steuer aus der Hand zu geben. Sorge macht vor allem ein möglicher Steuerungsverlust, eine schrumpfende Privatsphäre oder auch die Abhängigkeit von bestimmten Anbietern. Der Grund: Datenschutz und Datensicherheit hinken hinter der rasanten technologischen Entwicklung zurück. Anlässlich der Hannover Messe stellt der vzbv seine Forderungen in Sachen automatisiertes Fahren vor.

Mehr als Zweidrittel der Verbraucherinnen und Verbraucher (69 Prozent) haben Bedenken gegenüber dem fahrerlosen Auto, wie eine aktuelle repräsentative Umfrage im Auftrag des vzbv zeigt. Sorgen bereitet sogar 80 Prozent der Befragten die Möglichkeit der Manipulation durch Sabotage oder Hacking von außen. Aber auch der Verlust der Privatsphäre oder Abhängigkeiten von bestimmten Anbietern wie Automobilherstellern, Versicherungen oder Werkstätten machen die Verbraucher skeptisch.

„Autonome Systeme können künftig das Leben leichter machen. Fahrerlose Autos bringen Komfort und Zeitgewinn. Bevor Verbraucher die Digitalisierung der Autos und des Fahrens jedoch akzeptieren, braucht es Klarheit und eine breite gesellschaftlichen Debatte in Sachen Datenschutz und Haftung“, sagt Marion Jungbluth.

Der vzbv fordert Transparenz bei der Verwendung und Speicherung der Daten: Autohersteller und Handel müssten verpflichtet werden, umfassend darüber aufzuklären, welche Daten wie und zu welchem Zweck generiert und gespeichert werden. Der Verbraucher müsse erfahren, wer Zugang zu den Daten hat und wann sie gelöscht werden.

 Haftungsansprüche klären

Wenn das Auto ganz ohne Fahrer auskommt, stellt sich die Frage der Haftung völlig neu. Es müsse permanent dokumentiert werden, wer das Fahrzeug führt – Mensch oder Computer. Ob im Schadensfall Hersteller, Betreiber oder eine ganz neue Rechtsperson haftet, muss diskutiert werden. „Wenn Autofahrer die Fahraufgabe an ein autonomes System übergeben, dürfen sie nicht in der Verantwortung stehen. Bei Fahrfehlern, die das Auto im hochautomatisierten Modus produziert, darf der Verbraucher weder straf- noch zivilrechtlich herangezogen werden“, so Jungbluth.

 Höchste Priorität für Datensicherheit

Auf der Hannover Messe 2016 stellt zudem das Fachforum Autonome Systeme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung seinen Zwischenbericht vor. In diesem prüfen Spezialisten den Einsatz digitaler Technik im Bereich Straßen- und Schienenverkehr. Der vzbv hat an den Bericht mitgearbeitet und fordert klare Regeln für den Daten- und Verbraucherschutz beim automatisierten Fahren.

„Die technische Entwicklung beim automatisierten Fahren schreitet rasant voran. Das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher hinkt jedoch hinterher. Regeln für den Daten- und Verbraucherschutz im Bereich digitale Mobilität sind unerlässlich“, so Marion Jungbluth, Leiterin des Teams Mobilität und Reisen beim vzbv.

vzbv.devzbv.de
Quelle

verbraucherzentrale Bundesverband 2016

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren