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Widerstand gegen Klimaschwindel der UN-Luftfahrtorganisation

Rund 40 Organisationen verlangen wirksamen Klimaschutz statt Scheinlösungen.

„Nein zum Ausbau des Flugverkehrs! Keine falschen Klimalösungen!“ Unter diesem Motto steht eine heute gestartete internationale Kampagne von rund 40 Organisationen und Initiativen, darunter Finance & Trade Watch, Attac, Friends of the Earth International, World Rainforest Movement, System Change, not Climate Change!, sowie Initiativen, die gegen Flughafen-Bauprojekte kämpfen. Im Zentrum steht dabei eine Petition, die sich gegen Pläne der UN-Luftfahrtorganisation ICAO richtet: Sie will weiteres Flugwachstum dadurch legitimieren, indem sie behauptet, das Wachstum könne alsbald „klimaneutral“ gestaltet werden.

Organisationen der Zivilgesellschaft kritisieren das Konzept der „carbon-neutral growth“ als Greenwashing. Mit einer internationalen Petition planen sie, Druck aufzubauen und die Verabschiedung zu verhindern. Statt Scheinlösungen und falschen Versprechen fordern die Unterzeichner*innen Maßnahmen zur Verminderung des Flugverkehrs, um die globale Erwärmung zu bekämpfen. 

Wirksame Klimaschutzmaßnahmen statt Greenwashing

„’Carbon-neutral Growth‘ ist Werbung für mehr Flüge und behindert die überfällige Mobilitätswende für echten Klimaschutz. Das Klima schützt, wer weniger fliegt. Wir brauchen eine Obergrenze für die Treibhausgas-Emissionen der zivilen Luftfahrt“, sagt Monika Lege von der Umweltorganisation Robin Wood (BRD).
„Die Anzahl der Flüge muss reduziert und der Aus- und Neubau von Flughäfen gestoppt werden. Stattdessen sollte in einen attraktiven und erschwinglichen Bahnverkehr investiert werden“, fordert John Stewart, der sich in der Widerstandsbewegung gegen das Flughafen-Ausbauprojekt in London Heathrow (UK) engagiert.

„Staaten müssen aufhören, Flughäfen und die Luftfahrtindustrie zu fördern und eine Energiesteuer auf Flugtreibstoffe verhängen. Flüge sind nur deswegen so billig, weil Kerosin nicht besteuert ist und Schäden an Gesundheit, Umwelt und Klima von der Bevölkerung getragen werden müssen, und nicht von der Luftfahrtindustrie“, erklärt Magdalena Heuwieser von Finance & Trade Watch (Österreich).

Offsets verursachen mehr Probleme, als sie lösen

„Offsets lösen keine Probleme, sondern verursachen neue. Im Globalen Süden führen Offsets vielerorts zu Landraub, Zwangsumsiedlung oder einem Verbot, die eigenen Gebiete zu betreten, was die Existenzgrundlage vieler Menschen gefährdet“, sagt Teresa Perez von World Rainforest Movement mit Sitz in Uruguay.

Diese Vorwürfe treffen insbesondere auf Offsets zu, bei denen Kohlenstoff in Wäldern und Böden gespeichert wird (im speziellen REDD+) [3]. Darüber hinaus sind Offsets ein Freibrief zum Verschmutzen und führen in der Regel nicht zur Reduktion von Emissionen.

Teil der Kampagne: eine Fake-Offsetting-Website

Um die Probleme aufzuzeigen, die mit Offsetting und Emissionshandel einhergehen, haben mehrere Organisationen die Website climate-neutral.org erstellt. Durch die Imitation einer echten Offsetting-Seite, wie beispielsweise der „Climate Neutral Now“-Initiative der UN, werden weit verbreitete Scheinlösungen in der internationalen Klimapolitik ironisch überspitzt kritisiert:

„Werden Sie Klimaretter! Viele meinen, das Klima könne nur gerettet werden, wenn wir unsere Wirtschaft und unseren Lebensstil ändern – weniger fliegen, weniger Auto fahren, weniger shoppen. Geht das nicht auch einfacher? Climate Neutral bietet die Lösung: Kaufen Sie sich nur durch wenige Klicks CO2-neutral!“ – heißt es auf der Fake-Website.
Die Seite existiert in vier Sprachen (Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch) und beinhaltet ein Werbevideo, einen Fake-CO2-Rechner sowie eine Präsentation echter CO2-Kompensationsprojekte.

Nein zum Ausbau des Flugverkehrs! Keine Klima-Scheinlösungen!

Hier Petition unterschreiben

Quelle

Finance and Trade Watch – Verein für Bildung, Umwelt und Menschenrechte | 2016

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