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Zulassungsrekord bei E-Autos

Rund 1.280 Elektrofahrzeuge. Das ist ein Plus von mehr als 55 Prozent gegenüber dem März 2014.

Überhaupt erst zum zweiten Mal ist damit in einem Monat eine vierstellige Zulassungs-Zahl bei mit Strom betriebenen Neu-Pkw erreicht worden. Erstmalig war dies im Dezember 2014 mit 1.004 Pkw der Fall gewesen.

Insgesamt wurden im März allerdings rund 323.000 Personenkraftwagen neu zugelassen, neun Prozent mehr als vor einem Jahr. Bezogen auf den Gesamtmarkt steckt der Elektroantrieb bei Pkw weiterhin in der Nische fest. Anfang dieses Jahres waren insgesamt erst knapp 19 000 Elektro-Pkw zugelassen. Das entspricht einem Marktanteil von 0,4 Prozent. Anfang 2014 hatte die Zahl der E-Autos bei rund 12.100 Fahrzeugen und damit bei einem Marktanteil von knapp 0,3 Prozent gelegen.

Geht die Entwicklung in diesem Tempo weiter, wird die Bundesregierung ihr Ziel nicht erreichen, bis 2020 etwa eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen. Der Fraktionsvize der Grünen im Bundestag, Oliver Krischer, forderte deshalb kürzlich im Deutschlandfunk eine eine staatliche Verkaufsförderung für E-Autos. Überall in der Welt, wo es Kaufanreize für E-Mobile gebe, gingen die Zahlen deutlich nach oben, so in den Niederlanden, in Frankreich und Norwegen, sagte Krischer. Die Opposition ist sich aber in der Frage nicht einig. Die Linken-Verkehrsexpertin Sabine Leidig sagte im März im Bundestag, eine Kaufprämie für Autos könne nicht im Sinne einer ökologischen Verkehrswende sein. Ein Bundeszuschuss müsse den Nutzern öffentlicher Verkehrsmittel zukommen.

Der Bundestag hatte am 5. März das „Gesetz zur Bevorrechtigung der Verwendung elektrisch betriebener Fahrzeuge“, kurz Elektromobilitätsgesetz, verabschiedet verabschiedet. Nun dürfen Städte und Gemeinden für Elektrofahrzeuge besondere Parkplätze an Ladestationen im öffentlichen Raum vorhalten, Parkgebühren für diese Fahrzeuge reduzieren oder erlassen, Busstreifen zur Nutzung freigeben und E-Autos von Zufahrtsbeschränkungen ausnehmen, die beispielsweise aus Lärm- oder Luftreinhaltegründen erlassen wurden. Von den Umweltverbänden kam scharfe Kritik. Anstelle sparsamer Fahrzeuge sieht der BUND mit dem Gesetz künftig „tonnenschwere Hybridfahrzeuge“ mit niedriger elektrischer Leistung und privilegierten Nutzungsrechten durch die Straßen rollen. Statt wirklich umweltfreundliche Mobilität zu fördern, würden Busse behindert und Radfahrer gefährdet.

Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte für Elektrofahrzeuge entwickelt sich dagegen deutlich besser. Ende 2014 standen 5.500 derartiger Ladepunkte zur Verfügung, allein seit Mitte 2014 kamen über 800 neu hinzu. Das ergab eine Erhebung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft. Mittlerweile seien 839 Städte und Gemeinden mit mindestens einer Ladestation ausgestattet (Dezember 2013: 652). Nordrhein-Westfalen habe mit 1.321 die meisten, gefolgt von Baden-Württemberg (1.115) und Bayern (756). Unter den Städten liegen Stuttgart (384), Berlin (247) und Hamburg (236) vorn.

Quelle

klimaretter.info | 2015

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