EU-China-Gipfel liefert wichtige Schubkraft für internationale Klimapolitik
Nach gemeinsamem Klima-Statement in Peking müssen insbesondere Frankreich und Deutschland nun den Knoten für ambitionierte EU-Klimaziele durchschlagen.
Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch begrüßt, dass sich die EU-Spitzen von der Leyen und Costa mit Chinas Präsident Xi Jinping auf eine gemeinsame Führungsrolle in der Klimapolitik geeinigt haben – insbesondere angesichts des Gegenwinds aus den USA. „Diese Erklärung kann einen wichtigen Schub für einen erfolgreichen Klimagipfel in Brasilien im November erzeugen. Besonders relevant ist die Ankündigung, dass China und die EU vor der Weltklimakonferenz jeweils ihre neuen Klimaziele für 2035 vorlegen, die sich an den Temperaturzielen von Paris orientieren sollen“, kommentiert Christoph Bals, Politik-Vorstand von Germanwatch.
„Für die EU würde das zumindest 70 bis 72 Prozent, für China 30 bis 35 Prozent Reduktion bis 2035 bedeuten. Die EU und China entscheiden damit nicht nur über Klimaziele, sondern maßgeblich über unsere Zukunft. Kanzler Merz und Präsident Macron sollten bei ihrem Gipfel Ende August den Knoten durchschlagen für einen Weg der EU zu ambitionierten Klimazielen für 2035 und 2040.“
Die EU und China müssen ihre Klimaziele für 2035 eigentlich bis September, spätestens aber noch vor der Weltklimakonferenz im November einreichen. Martin Voss, Referent für Klimadiplomatie bei Germanwatch, ergänzt: „Angesichts bisher mangelnder Ambition mancher EU-Staaten bei der Verhandlung des Klimaziels für 2040 und der Bedeutung Chinas als größtem Emittenten, der aktuell seinen Emissionsgipfel erreicht zu haben scheint, wahrt dieser Beschluss die Chancen auf einen erfolgreichen Klimagipfel im November. Mit der wiederholten Aussage, dass Grün die Farbe ihrer Kooperation definiere, senden China und die EU gemeinsam ein starkes Signal an Trump.“
Die gemeinsame Erklärung erneuert bereits etablierte Grundsätze wie die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit und eines starken multilateralen Systems im Kampf gegen die Klimakrise. „Zentral ist, dass sich die EU und China hier auf eine konkrete Zusammenarbeit bei der Reduktion der Methanemissionen und beim weltweiten Zugang zu Zukunftstechnologien einigen“, erklärt Barbara Pongratz, Referentin für Deutsch-Chinesische Klimadiplomatie bei Germanwatch. „Über den wichtigen Austausch zu CO2-Bepreisung und Emissionshandel hinaus soll die Kooperation nun gezielt die beschleunigte Verbreitung erneuerbarer Energien und klimarelevanter Technologien, nämlich bilateral und insbesondere in Ländern des Globalen Südens, vorantreiben.“