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© Depositphotos.com | Francescoscantena

Photovoltaik-Verbände fordern einen Aktionsplan für die Solarindustrie in Europa

Der European Solar Manufacturing Council und SolarPower Europe fordern zusätzliche Maßnahmen, die über das Netto-Null-Industriegesetz hinausgehen.

Darunter produktionsbezogene Unterstützung, die Einbeziehung von „Made in Europe“ in die öffentliche Beschaffung und bessere Finanzierungsbedingungen. Gemeinsames Schreiben an die Europäische Kommission und die Minister des Rates für Wettbewerbsfähigkeit im Vorfeld des Ministertreffens zum Thema Solar-PV am 30. September.

Der European Solar Manufacturing Council (ESMC) und SolarPower Europe (SPE) haben heute einen gemeinsamen Aufruf an die EU-Staats- und Regierungschefs gerichtet und sie aufgefordert, das bevorstehende Ministertreffen am 30. September 2025 zu nutzen, um einen konkreten Aktionsplan für die Solarindustrie in Europa vorzustellen.

In einem gemeinsamen Schreiben an den Exekutiv-Vizepräsidenten Stéphane Séjourné und die Generaldirektorin Kerstin Jorna, das auch den Ministern des Rates für Wettbewerbsfähigkeit zugestellt wurde, unterstreichen die beiden Verbände die Dringlichkeit entschlossener politischer Maßnahmen, um die Zukunft der europäischen Solar-Photovoltaik-Industrie (PV) zu sichern.

„Die europäische Solarindustrie steht an einem Scheideweg. Ohne sofortige, koordinierte Maßnahmen läuft Europa Gefahr, seine verbleibende Solarindustrie zu verlieren. Wir fordern die EU-Spitzenpolitiker auf, die Ambitionen des Net-Zero Industry Act in die Realität umzusetzen“, sagte Walburga Hemetsberger, CEO von SolarPower Europe.

Ein strategischer Moment für die europäische Solarindustrie

Trotz starker politischer Verpflichtungen im Rahmen des Net-Zero Industry Act (NZIA) und der EU-Solarcharta 2024 stagniert der Ausbau der Solarenergie in Europa, während es entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu immer mehr Betriebsschließungen und Insolvenzen kommt. Der NZIA strebt bis 2030 mindestens 30 GW an in der EU hergestellter Solar-PV an – doch dieses Ziel kann ohne dringende politische und finanzielle Unterstützung nicht erreicht werden.

„Die EU muss jetzt handeln, um ihre Solarhoheit zu bewahren. Das 30-GW-Ziel der ESIA wird nicht erreicht – und die Zeit läuft ab. Die Hersteller können nicht bis zum nächsten Finanzrahmen warten, um Maßnahmen zu sehen“, betonte Christoph Podewils, Generalsekretär der ESMC.

Empfehlungen der Industrie an die EU-Spitzenpolitiker

Der Brief umreißt fünf wichtige Maßnahmen, zu denen sich die EU-Spitzenpolitiker auf dem Ministertreffen und dem ESIA-Forum verpflichten sollten:

  • Aktionsplan für die Solarindustrie in Europa 2030: Die EU soll einen politischen Fahrplan zum Wiederaufbau und Ausbau der Produktionskapazitäten für Solartechnik entlang der gesamten Wertschöpfungskette vorlegen.
  • Überarbeitung der EU-Rechtsvorschriften für das öffentliche Beschaffungswesen: Dadurch soll die EU Resilienz und Cybersicherheit fördern und sicherstellen, dass man Solarprodukte „Made in Europe“ in das öffentliche Beschaffungswesen einbezieht.
  • Neuer Cleantech-Fonds: Im Rahmen des nächsten mehrjährigen Finanzrahmens sollte es eine spezielle Fazilität für Solarenergie geben, die sowohl CAPEX- als auch OPEX-Unterstützung umfasst.
  • Ausweitung der befristeten OPEX-Unterstützung: Die Ausweitung des Kapitels 6 des Rahmens für staatliche Beihilfen für saubere Industrie auf alle Segmente der Solar-Wertschöpfungskette ist nötig, um weitere Fabrikschließungen zu verhindern und qualifizierte Arbeitskräfte zu halten.
  • Stärkere Rolle der Europäischen Investitionsbank (EIB): Die EIB sollte zinsgünstige oder zinslose Darlehen, Rückbürgschaften und „Made in Europe“-Kriterien für geförderte Projekte bereitstellen.

Ein klarer Aufruf zum Handeln

Die Solarverbände betonen, dass die Umsetzung der NZIA allein nicht ausreicht. Ohne ein mutiges und sofortiges Engagement läuft Europa Gefahr, seine Kapazitäten zur Herstellung von Solar-PV-Technologien im Inland zu verlieren – was sowohl seine Klimaneutralitätsziele als auch seine strategische Souveränität untergräbt.

„Dies ist ein entscheidender Moment. Die EU muss zeigen, dass sie bereit ist, die europäische Solarindustrie zu erhalten und wieder aufzubauen – bevor es zu spät ist“, heißt es abschließend in dem Brief.

Quelle

SolarPowerEurope 2025 | Translated with www.DeepL.com/Translator

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