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© Zukunft Altbau | Fit für die Hauptsaison: Eine Überprüfung der Solaranlage nach dem Winter ist ratsam.

Die Solaranlage für das Frühjahr bereit machen

Zukunft Altbau rät, nach äußeren Schäden zu suchen und die Erträge zu überprüfen. Bessere Erträge durch den Check von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen.

Laub, Dreck und andere Verunreinigungen aus der kalten Jahreszeit können die Leistungsfähigkeit von Solaranlagen beeinträchtigen. Wer sich ab dem Frühjahr den maximalen Ertrag aus der Sonnenenergie sichern will, sollte deshalb frühzeitig einen Check seiner Photovoltaik- oder Solarthermieanlage durchführen lassen. Darauf weist das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau hin. Größere Schäden lassen sich selbst erkennen, auch eine Überprüfung der Erträge ist oft in Eigenregie möglich. Eine genaue Überprüfung der Anlagenkomponenten, das professionelle Entfernen von Schmutz sowie eine mögliche Reparatur sollten jedoch Fachleute übernehmen. Eine Prüfung des Batteriespeichers sollte – sofern vorhanden – auch auf der Tagesordnung stehen. Die Kosten für den Check lassen sich steuerlich geltend machen.

Viele Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer setzen bei ihrer Energieversorgung auf die Kraft der Sonne. Vor allem Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung werden durch hohe Strompreise und eine verbesserte Einspeisevergütung immer beliebter. Ein weiterer Grund für das Marktwachstum ist die gesetzliche Photovoltaik-Pflicht in mehreren Bundesländern. Aber auch Solarthermieanlagen für klimafreundliche Wärme findet man auf den Dächern von Eigenheimen. Wer das Maximale bei der solaren Energiegewinnung herausholen will, sollte sie noch im Frühjahr einem Check unterziehen. Denn von März bis September haben Solaranlagen Hochsaison: Rund 80 Prozent ihres Jahresertrags erzeugen sie in dieser Zeit.

So können Eigentümer Schäden selbst erkennen

In einem ersten Schritt können Besitzerinnen und Besitzer von Photovoltaikanlagen selbst aktiv werden. Denn große Mängel sind oft mit bloßem Auge erkennbar. „Ein Blick aufs Dach zeigt meist schon Verunreinigungen durch Laub, Vogeldreck oder Silvesterraketen. Auch Defekte an den Modulen können von Weitem sichtbar sein“, erklärt Frank Hettler von Zukunft Altbau. Batteriespeicher, die in der Regel im geschützten Keller stehen, gelten als wartungsarm.

Ein Überwachungssystem hilft bei der Erkennung nicht sichtbarer Schäden. In den meisten Photovoltaikanlagen ist diese Funktion bereits integriert. Ein Dashboard auf der Webseite oder in der App zeigt den Zustand inklusive des aktuellen Stromertrags der Anlage an. Stimmen die Live-Werte nicht mit den Soll-Werten überein, kann das ein Indiz für einen gestörten Betrieb sein. Lokale Vergleichswerte gibt es entweder im Internet oder im Abgleich mit den eigenen Werten der vorangegangenen Jahre. Das System überwacht gleichzeitig auch die Leistungen der Batteriespeicher. Gibt es Auffälligkeiten bei der Speicherung des Solarstroms, erhalten die Eigentümerinnen und Eigentümer eine Warnung. Das soll helfen, möglichst viel der produzierten Energie auch selbst zu nutzen.

Bei Solarthermieanlagen funktioniert der turnusmäßige Check am besten über den Wärmemengenzähler. Auch hier können die aktuellen Werte mit den Werten aus den Vorjahren verglichen werden. Einen Fühl-Test können Besitzerinnen und Besitzer an einem sonnigen Tag durchführen. Die Leitung, die aus dem Solarkollektor kommt, sollte sich wärmer anfühlen als die, die wieder in ihn hineinführt. Dass die Pumpe normal läuft, ist durch ein leises Surren hörbar. Moderne Pumpen zeigen den Betriebszustand und die Leistungsaufnahme direkt an. Fallen bei diesen Checks Unregelmäßigkeiten auf, ist ein professionelle Inspektion ratsam.

Inspektion durch geschultes Fachpersonal

Wer einen möglichen Schaden identifiziert hat oder seine Anlage auf Funktionstüchtigkeit untersuchen lassen will, sollte eine Fachhandwerkerin oder einen Fachhandwerker beauftragen. „Es braucht Know-how, um alle Schäden erkennen und beheben zu können“, sagt Tina Schmidt vom Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg. „Hauseigentümerinnen und -eigentümer sollten auch nicht selbst aufs Dach steigen. Die hohe Unfallgefahr unterschätzen die meisten. Auch können sie dabei die Solaranlage beschädigen.“

Bei einer Inspektion untersuchen Fachleute die gesamte Anlage. Der Check umfasst bei der Solarthermie neben den Kollektoren die Umwälzpumpe, die Regelung und den Frostschutz. Bei Photovoltaikanlagen überprüft das Fachpersonal die Module, die elektrischen Anschlüsse, Verkabelungen, Verglasungen und den Wechselrichter. Fehlerhafte Stellen, sogenannte Hotspots, können dabei über Thermografieaufnahmen sichtbar gemacht werden. Manchmal werden auch Drohnen dazu eingesetzt, um Fotos von oben zu machen und das Besteigen des Daches zu vermeiden.

Bei einem störungsfreien Betrieb muss eine Wartung nicht jedes Jahr durchgeführt werden. Ein Check ist zu Beginn der Hauptsaison am sinnvollsten. Viele Fachhandwerksunternehmen bieten Wartungsverträge für die regelmäßige Inspektion in einem vorher vereinbarten Rhythmus an. In beiden Fällen lassen sich die Kosten für die Überprüfung der Solaranlage von der Steuer absetzen.

Die richtige Umgebungstemperatur für Batteriespeicher

Während Laub, Vogeldreck, Niederschlag und Hagel die Solarmodule am Hausdach beschädigen können, kommen äußere Mängel bei den Solarstromspeichern selten vor, da diese geschützt im Gebäude stehen. Dennoch gibt es auch hier einen wichtigen Punkt zu beachten: die Umgebungstemperatur. Für eine ausgezeichnete Leistung und optimale Lebenszeit der Lithium-Ionen-Akkus sollte die Umgebung weder Temperaturen unter dem Gefrierpunkt noch weit über 20 Grad Celsius aufweisen. Unbeheizte Garagen oder warme Heizungsräume eignen sich daher nicht als Standort für Batteriespeicher. Das Datenblatt des Geräts verrät die ideale Raumtemperatur für einen reibungslosen Betrieb. Im Zweifel helfen Energieberaterinnen und -berater bei der fachgerechten Auswahl von Produkt und Standort.

  • Unabhängige Informationen gibt es kostenfrei am Beratungstelefon von Zukunft Altbau unter 08000 12 33 33 (Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr) oder per E-Mail an beratungstelefon(at)zukunftaltbau.de.
Quelle

Zukunft Altbau 2023

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