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© honorablepeace.de | Gottfried Hutter „Ehrenhafter Frieden“

Ehrenhafter Frieden: 100 Jahre Nahostkonflikt

Albert Einstein soll einmal gesagt haben,„immer wieder dasselbe zu tun und ein anderes Ergebnis zu erwarten, ist verrückt“. Etwas von der Art scheint aber bei den bisherigen Versuchen, den Israel-Palästina-Konflikt zu lösen, am Werk zu sein.

Das Buch von Gottfried Hutter gibt Antworten zur Frage: Wie kann bleibender Frieden gesichert werden zwischen der muslimischen Welt und Israel? Während Machtpolitik meist weiteren Kampf hervorruft, baut dieses Buch auf menschlichem Mitgefühl und Verstehen auf.

Damit wird ein ehrenhafter Frieden möglich. Nur eine für beide Seiten ehrenhafte Lösung kann echten Frieden für den Nahen Osten bringen, denn in diesem Konflikt geht es um weit mehr als um Land. Es widersprach dem Ehrgefühl der Muslime, als nach dem Zweiten Weltkrieg der neue jüdische Staat gegen ihren Willen errichtet wurde – in bedrohlicher Nähe zu einer ihrer heiligsten Stätten, Al-Aqsa in Jerusalem, nahe der Stelle, an der früher der jüdische Tempel stand.

Dreizehnhundert Jahre lang hatten die Juden im islamischen Reich weitgehend in Frieden leben können, weil sie sich der muslimischen Oberhoheit untergeordnet hatten. Mit ihrem eigenen Staat war das keine Option mehr. Wie könnte es nun wirklich „ehrenhaften Frieden“ geben? Es braucht die Muslime, die sich an die koranische Aufforderung erinnern, mit den anderen Buchreligionen zu wetteifern im Guten.

Die Juden können dazu beitragen, indem sie bekunden, dass ihnen vollkommen bewusst ist, welche Schwierigkeit ihre plötzliche Anwesenheit in diesem Gebiet für die Muslime darstellt; zugleich könnten sie darauf hinweisen, dass gerade 1947, nach der Erfahrung des Holocaust, für die jüdischen Überlebenden ein gesicherter Ort unerlässlich war und sie deshalb den Vorschlag der UNO zur Teilung Palästinas dankbar annahmen.

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Da hierbei auf die Perspektive der betroffenen Palästinenser nicht ausreichend geachtet worden war, entstand ein neuer Bruderkonflikt – und hier könnte das Vorbild jenes biblischen Bruderkonflikts, dem der Name Israel entsprungen ist, zu einer wunderbaren Lösung führen. Auch die Christen hatten ihren Anteil an der Entstehung des Konflikts und können sich jetzt in besonderer Weise um den Frieden bemühen als einem der höchsten christlichen Werte gemäß den Seligpreisungen.

  • Interview mit Gottfried Hutter: Frieden ist möglich! | Frieden ist möglich. Mit dieser Aussage ist der Theologe und Bestsellerautor Gottfried Hutter keinesfalls allein. Er hat Theologie, Geschichte und Politikwissenschaft nicht nur „studiert“, sondern durch sein Engagement in Israel und in vielen arabischen Ländern hautnah erlebt. Im Israel Trail sieht er fernab der Politik etwas Verbindendes zwischen den Religionen, den Philosophien und den Menschen. Wer ihn begeht und zuhört, kann gar nicht umhin, vom Frieden zu träumen. (Israel National Trail)

Vorwort von FRANZ ALT

Frieden zwischen Palästina und Israel ist möglich. Ist Frieden zwischen Palästina und Israel tatsächlich möglich?

Seit 100 Jahren leisten die Religionen im Nahen Osten eher Beiträge zum Krieg als zum Frieden. Jede hat Angst vor der Übermacht der Anderen. Doch die Geschichte lehrt, dass Angst und Misstrauen nicht durch Krieg und Gewalt zu überwinden sind. Welchen Beitrag können Religionen zum Frieden im Nahen Osten ganz konkret und praktisch leisten?

Die zentrale Tugend der drei abrahamischen Religionen ist in gleicher Weise die Barmherzigkeit. Hier steckt ein riesiges, noch unerschlossenes Friedenspotential. Die gemeinsame Basis von Judentum, Christentum und Islam heißt: verstehen statt verurteilen, versöhnen statt vernichten, lieben statt hassen. Empathie ist der Weg zum Frieden.

Gottfried Hutter, Psychotherapeut, Theologe, Nahostkenner mit Jahrzehnte langen Kontakten zu wichtigen Persönlichkeiten aus Politik und allen drei Religionen im Nahen Osten macht in diesem Buch einen neuen, überraschenden, zunächst utopisch scheinenden, aber doch realisierbaren Friedensvorschlag: Die umstrittenen israelischen Siedlungen im Westjordanland als Friedenschance!

Utopisch, unrealistisch, verrückt? Sicher noch eine Vision.

Also warum sollen nicht zwei Staaten friedlich nebeneinander koexistieren? Israel mit einer palästinensischen Minderheit neben Palästina mit einer jüdischen Minderheit der heutigen Siedler?

Gerade die so umstrittene jüdische Minderheit der Siedler im Westjordanland bietet jetzt eine realistische Chance, das gesamte Westjordanland einschließlich der jüdischen Siedlungen und Gaza zu einem neuen palästinensischen Staat zu verwandeln. Das wäre endlich ein politisches Gleichgewicht zwischen Israel und Palästina mit der Chance auf Wohlstand für alle.

 Wie lief es denn in Europa nach 1945? Die wirtschaftliche Kooperation war die Basis für Wohlstand und politischer Zusammenarbeit. Das war der Ansporn. Also könnten auch Palästina und Israel und ihre jeweiligen Minderheiten ökonomisch zusammenarbeiten und andere arabische Länder zu einer Nahost-Gemeinschaft, einer Nahost-Union,  einladen – mit dem Ziel Frieden und Wohlstand zu schaffen. Dabei könnte nach dem Vorbild der EU und in Kooperation mit der EU  ein neues Wirtschaftswunder entstehen. Am Anfang müssten natürlich vertrauensbildende Schritte stehen ähnlich wie beim Überwinden des Kalten Krieges vor einigen Jahrzehnten in Europa. Das Ziel muss Aussöhnung und Frieden sein, eine Zeit lang von UN-Blauhelmen überwacht. Dabei könnten die drei abrahamischen Religionen eine zentrale Rolle spielen. Alle drei Religionen basieren doch auf den Werten Liebe, Frieden und Barmherzigkeit. Eine starke politische und spirituelle Persönlichkeit müsste diese Vision, nach der sich Millionen Menschen aller Religionen im gesamten Nahen Osten sehnen, nachhaltig, glaubwürdig und öffentlichkeitswirksam vertreten. Vielleicht eine Frau wie Angela Merkel, die vom Frieden her denkt und nicht vom Kriegt her. Oder ein Mann wie Michail Gorbatschow, der vor über 30 Jahren den Mut zum ersten Abrüstungsschritt hatte. 

Auch kluge Politiker und religiöse Führer in Saudiarabien und Iran hoffen auf diese Vision – wie Gottfried Hutter aufzeigt. So könnte ein wachsender Nahostfrieden der Schlüssel für einen Weltfrieden werden. Die bisherige Nahostpolitik war und ist zu visionslos. Vor allem die Bedeutung der Religionen in dieser Religion für den Frieden wurde von den USA in allen Verhandlungen übersehen. Die Geschichte nach 1945 lehrt aber, dass selbst der Punkt des tiefsten Konflikts der Beginn zur Versöhnung in einer neuen Zeit sein kann. Frieden ist immer und grundsätzlich möglich. Das Gegenteil zu behaupten, ist Ideologie und menschenfeindlich.

Ein unschätzbar wertvolles Buch voll anregender neuer Ideen, das Gottfried Hutter hiermit vorlegt. Endlich ein Buch, das nicht vom Krieg her, sondern vom Frieden her denkt und deshalb aufzeigt, dass Frieden auch zwischen Israel und Palästina möglich ist.

Baden-Baden, 1. September 2017, Antikriegstag       Franz Alt


Quelle

Gottfried Hutter 2021 / Webseite deutsch und englisch

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