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Es reicht! Abrechnung mit dem Wachstumswahn

In seinem Buch „Es reicht!“ präsentiert die Gallionsfigur der französischen Wachstumskritik, Serge Latouche, ein Politik-Programm jenseits des Wachstums. Ein provokantes Plädoyer für Suffizienz, Einfachheit und bescheidene Fülle.

Leise Töne sind seine Sache nicht, auch nicht im Alter von über 70 Jahren. Ex-Präsident Sarkozy verglich seine Degrowthbewegung Décroissance schon einmal mit Terrorismus – zu Unrecht, denn gewaltsame Veränderungen sind Serge Latouche fremd. Was er hingegen liebt, ist die wortstarke Provokation, und so fordert er in seinem Buch „Es reicht! Abrechnung mit dem Wachstumswahn“ nichts anderes als eine radikale „Absage an die Religion der Ökonomie“. Seine Abrechnung ist heftig, aber nie apokalyptisch. Ganz im Gegenteil gelingt es Latouche in seinem Buch, eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen.

„Degrowth oder Barbarei“ – so kommentiert der Autor den unbequemen Stand der Dinge und legt in seinem Buch eine akribische Begründung dieser Parole vor. Dabei geht es um weit mehr als eine wachstumskritische Reinterpretation des Nachhaltigkeitsbegriffs. Wachstumskritik bedeutet für Latouche immer auch, sich gegen ein wirtschaftliches Gesamtsystem aufzulehnen, das auf nicht gerechtfertigter Bereicherung beruht. „Es reicht!“ plädiert nachdrücklich für einen politischen und wirtschaftlichen Mix aus Schrumpfung und Regionalisierung sowie die Übertragung aller echten Kosten auf die Verursacher „ökologischer und sozialer Funktionsstörungen“, die Unternehmen. Ein wichtiges Buch für alle, die sich in der Umweltpolitik oder als politische AktivistInnen engagieren – und für alle, denen es reicht, Wachstum als „alternativlos“ präsentiert zu bekommen.

„Wissenschaftlich analytischer Scharfsinn trifft auf eine politische Kritik, die sich nicht vor einer aufrührerischen Attitüde scheut. Theoretische und empirische, weit über den Tellerrand einzelner Disziplinen hinausreichende Beschlagenheit verbindet sich mit einer verständlichen, nicht selten sogar humorvollen Sprache. Diese Publikation ist nicht nur angesichts ihrer inhaltlichen Substanz von immenser Bedeutung, sondern weil sie die hiesige Wachstumsdebatte um erhellende Einblicke in die französische Behandlung desselben Themas bereichert“. Niko Paech (Vorwort)

Serge Latouche „Es reicht! Abrechnung mit dem Wachstumswahn“
Mit einem Vorwort von Niko Paech. Auch als E-Book erhältlich. Erscheinungstermin: 16.03.2015

Quelle

oekom verlag 2015

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