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Fukushima lässt grüßen

Seit Fukushima glaubt eigentlich niemand mehr an die Sicherheit von Atomkraftwerken. Doch diese laufen weiter. Wie ist man in Europa auf den Super-GAU vorbereitet?

Am 11. März 2012 jährt sich zum ersten Mal die Nuklearkatastrophe von Fukushima. Seitdem glaubt eigentlich niemand mehr an die Sicherheit von Atomkraftwerken. Doch diese laufen weltweit weiter. Wie ist man in Europa auf einen möglichen Super-GAU vorbereitet, fragt Susan Boos in ihrer Berichterstattung „Fukushima lässt grüßen“ ?

Susan Boos lebt in St. Gallen. Sie ist Redakteurin bei der Zürcher Wochenzeitung WOZ und beschäftigt sich seit Jahren mit Atom- und Energiepolitik. Nach dem Super-Gau von Fukushima ist die Schweizerin in die betroffene  Region nach Japan gereist und ist dabei bis in die Sperrzone vorgestoßen.

Boss hat mit Behörden und Evakuierten gesprochen, aber auch mit Aktivisten der japanischen Anti-AKW-Bewegung und berichtet in ihrem Buch über die Schicksale und Aussichten der Opfer. Sie trifft in Japan auch auf Bärbel Höhn, die sich ebenfalls das Geschehen vor Ort genau anschaut.

Das Unglück von Fukushima übersteigt jede Vorstellungskraft: Gleich in drei Reaktoren kommt es am 11. März 2011 zur Kernschmelze. Die japanische Regierung spielt die Katastrophe herunter, die Bevölkerung wird allein gelassen. Heute weiß eigentlich niemand, ob das Schlimmste hinter uns liegt oder ob es noch bevorsteht.

In Block 4 lagern alleine über 1.500 Brennstäbe mit einer Masse von rund 260 Tonnen! Eines ist sicher: Erdbeben wird es zukünftig wieder geben in Fukushima. Stärke und genauer Zeitpunkt sind jedoch nicht zu berechnen – wie beim Beben vom 11. März 2011.

Boos stellt in ihrem Buch auch die Frage nach den möglichen Folgen eines Super-GAUs in der Schweiz: Was wäre, wenn es im schweizerischen Beznau, nahe der deutschen Grenze zu einem ähnlichen Nuklearunfall käme? Was wäre, wenn ganz Zürich und auch das süddeutsche Waldshut evakuiert werden müssten?

Das lesenswerte Buch macht deutlich, wie wir alle in jeder Minute unseres Daseins gezwungen sind, mit einem „Restrisiko“ zu leben. Die Mehrheit der Deutschen tolerieren Atomkraftwerke nicht.

Ob Deutschland bis zum Jahr 2022 wirklich unumkehrbar aussteigen wird, bleibt abzuwarten und wir werden weiter hoffen müssen, dass „Fukushima nirgends und niemals grüßen wird“!

Lesen Sie einen Auszug des Buchs, vorabgedruckt in der WOZ vom 16.2.: Die Fahrt durch 
die Sperrzone

Quelle

text & pressebüro – Dr. Thomas Wardenbach, Köln 2012Rotpunktverlag 2012

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