‹ Zurück zur Übersicht
tredition

© tredition

Krimi über Machenschaften der Atomindustrie

Die Journalistin Anika Limbach geht dem Thema in ihrem Krimi „Gefahr ohne Schatten“ nach. Denn die Macht der Stromkonzerne, die Gefahren der Atomkraft und das Ausbremsen der Energiewende bieten genügend Zündstoff für den Debütroman der Autorin.

„Gefahr ohne Schatten“ ist ein Roman über die Macht der Stromkonzerne, die Gefahren der Atomkraft, das gezielte Ausbremsen der Energiewende – und den Mut, sich zu wehren. Stoff, der aktueller ist denn je. Auch wenn das spannende Debüt der Autorin Anika Limbach fiktional ist, so beruht das Buch auf gut recherchierten Fakten und ist näher an der Realität, als es dem Leser lieb sein dürfte.

Dezember 1987 – nach einem Stillstand fährt der Reaktor Biblis A wieder an. In der Notkühlleitung klemmt eines von zwei hintereinander liegenden Ventilen. Um das Austreten von radioaktiver Strahlung zu vermeiden, müsste das Anfahren abgebrochen werden, doch die Mitarbeiter ignorieren die Warnsignale. Nach einigen Stunden wird der Fehler bemerkt und die Verantwortlichen entscheiden sich für ein riskantes Verfahren. Die zuständigen Behörden geben dem Störfall hohe Priorität – doch die Bevölkerung erfährt erst ein Jahr später von der großen Gefahr, die über mehrere Stunden bestanden hatte. Aus Vorfällen wie diesem leitet sich die Frage ab: Wie weit würde die Atomindustrie heutzutage gehen, damit keine beunruhigenden Fakten an die Öffentlichkeit gelangen?

Ausgangspunkt ist der tödliche Autounfall des Energieexperten Sebastians, den der Protagonist Jan tags zuvor auf der Tschernobyl-Kenferenz kenngelernt hat. Mord. Doch traf der Anschlag wirklich den Richtigen, oder lag eine böse Verwechslung vor? Jan, der bereits anonyme Drohungen erhalten hat, sieht sich als das eigentliche Opfer und entscheidet sich für Flucht. Hierbei begegnet er der Dolmetscherin Rona, deren Leben ebenfalls durch Sebastians Tod aus den Fugen geraten ist. Gemeinsam sind Jan und Rona den Tätern auf der Spur, geraten dabei aber selbst in das Visier der Polizei.

Der Plot beginnt spektakulär, verliert zum Ende hin jedoch deutlich an Spannung. Trotz des anspruchsvollen Themas kann man das Buch zügig lesen. Dem Leser bleibt es allerdings verwehrt, die Motive der Atomindustrie nachvollziehen zu können. Die Autorin versucht zwar, in einem Kapitel die Sichtweise eines Energiekonzernleiters zu schildern, doch die Beschreibung ist recht kurz und oberflächlich. Dem Plot geschuldet, die Machenschaften der Atomriesen aufdecken zu wollen, kommen die Alternativen zur Kernenergie nur am Rande zur Sprache. Fazit: Interessantes Thema – aber man hätte mehr draus machen können.

Mehr Informationen zum Hintergrund des Romans finden Sie auf der Webseite der Autorin
Anika Limbach: Gefahr ohne Schatten – Online bestellen!

Quelle

Renews, dem Newsletter der Agentur für Erneuerbare Energien 2014

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren