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Snowboarden und Skitouren naturverträglich gestalten

BfN-Onlineportal „NaturSportInfo“ informiert über Auswirkungen von Natursport auf die Tier- und Pflanzenwelt und deren Lebensräume.

Wie sich der Einfluss von Sport- und Freizeitaktivitäten auf die Natur möglichst gering halten lässt, können Sportler auf dem Online-Informationssystem „NaturSportInfo“ des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) erfahren. Die Internetplattform informiert umfassend über die Folgen von Natursportaktivitäten auf Naturlebensräume und zeigt, wie Natursportarten naturverträglich ausgeübt und Konflikte vermieden werden können.

Die möglichen Auswirkungen des Skisports auf die Natur sind oft nicht hinreichend bekannt. So ist Skifahrern vielfach nicht bewusst, wenn sie sich in weitgehend störungsfreien und unerschlossenen Gebirgsregionen bewegen, die aber zugleich sensibler Lebensraum von Wildtieren wie Auerhuhn, Birkhuhn und Schneehuhn sind. Diese Tiere sind besonders störungsempfindlich. Das Auerhuhn zum Beispiel zeigt auch bei häufigen Begegnungen kaum eine Gewöhnung an den Menschen und hat eine Fluchtdistanz von bis zu 500 Metern. Auch die dünne Vegetationsdecke im Gebirge kann durch das Skifahren verletzt werden, was oftmals großflächige Erosion zur Folge hat.

NaturSportInfo zeigt hier Möglichkeiten auf, wie Wintersport auf eine für die Natur verträgliche Weise betrieben werden kann. Schutz- und Schongebiete für Pflanzen und Tiere sollten respektiert und entsprechend gemieden werden. Es wird angeraten, sich an ausgewiesene Wege, Pisten und Loipen sowie gekennzeichnete naturverträgliche Skirouten zu halten.

„Besonders beim Natursport wird das enge Verhältnis zwischen Mensch und Natur deutlich. Naturerleben, Sport und Erholung ist für den Menschen vielfach stark miteinander verknüpft. Mit den Zielen des Naturschutzes ist der Sport in der Natur jedoch nicht immer, überall und jederzeit vereinbar. Die neu überarbeitete Plattform „NaturSportInfo“ bietet hilfreiche und aktualisierte Informationen für Vertreterinnen und Vertreter aus Behörden, Verbänden, Wissenschaft und Planung sowie für alle Interessierten aus der breiten Bevölkerung. Deutlich wird: Mit etwas gutem Willen lassen sich Natursportaktivitäten mit Naturschutzzielen vereinbaren“ sagte Prof. Beate Jessel, Präsidentin des BfN, zum Neustart des Portals.

Hintergrund

In Deutschland gibt es mehr als 48.000 Tierarten und mehr als 24.000 Pflanzenarten. Viele Tiere und Pflanzen sind spezialisiert auf einen bestimmten Lebensraum und reagieren sensibel auf Störungen. Das Informationssystem NaturSportInfo wird seit 1992 vom BfN betrieben und wurde jetzt komplett modernisiert. Die Datenbank umfasst Beschreibungen von aktuell 30 Natursportarten und deren Auswirkungen auf den Naturraum. Hiermit verknüpft ist eine Auflistung der betroffenen Lebensräume und der dort vertretenen Tier- und Pflanzenarten. Fachinformationen für Akteure aus Natursport und Naturschutz sowie für besonders Interessierte bieten die Rubriken Fachliteratur und Konfliktlösungen. Das Angebot wird ständig erweitert und aktualisiert.

Quelle

Bundesamt für Naturschutz | BfN 2014

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