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Vom Frosch

Eine Kulturgeschichte zwischen Tierphilosophie und Ökologie.

In seinem glänzend recherchiertem Buch schildert der emeritierte New Yorker Literaturprofessor Bernd Hüppauf die wechselvolle Geschichte eines Tieres, das wie wenige auf das Engste mit dem Schicksal des Menschen verbunden ist: der Frosch.

Wurden dem Frosch ursprünglich Eigenschaften von Verwandlung und Fruchtbarkeit zugeschrieben, in Theologie und Magie des Mittelalters wurde er mit dem Bösen und Hässlichen identifiziert.

Ab dem 18. Jahrhundert wurde der Frosch das Opfer der Wissenssuche des Menschen. Über Experimente mit Elektrizität bis zu den heutigen biotechnologischen Züchtungen durchsichtiger Frösche und dem geplanten Frosch-Klonen wurde und wird der Frosch als würdeloses Objekt zur Wissensproduktion ausgebeutet.

Über eine reine Kulturgeschichte geht Hüppaufs Studie in der Dimension des „Ökofrosch“ deutlich hinaus. Als massenhaftes Opfer der Umweltkatastrophen des 20. und 21. Jahrhunderts zeigt sich die Zukunft von Frosch und Kröte als mit der des Menschen unlösbar verknüpft.

Die ökologische Krise unserer Zeit ist für Hüppauf kein technisch zu lösendes Problem, sondern zeigt eine grundlegende Störung im Verhältnis von Mensch und Natur an. Hüppauf macht sich im Angesicht der ökologischen Krise des 21. Jahrhunderts für eine neue ökologische Ethik stark.

In dieser wird das Tier zum kulturell definierten Partner.

Hüppaufs Wachheit und Sensibilität für die Fragen der Gegenwart und Zukunft machen sein Buch zu einem ernst zu nehmenden Beitrag für die aktuelle Umweltdebatte.

Quelle

Deutschen Umweltstiftung 2012

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